Polit-Streit entbrannt

Dürre in Australien: Eine Million Fische verendet

Ausland
14.01.2019 19:34

Im von einer Dürre geplagten Osten Australiens sind in einem der wichtigsten Flusssysteme des Landes bis zu eine Million Fische verendet. An den Ufern der Flüsse Murray und Darling verrotten derzeit Hunderttausende toter Fische, die Behörden sprechen von knapp einer Million. Über die Gründe des Fischsterbens ist ein politischer Streit entbrannt.

Premierminister Scott Morrison machte erneut die anhaltende Dürre für das Fischsterben verantwortlich. „Das ist ein verheerendes ökologisches Ereignis“, sagte der konservative Regierungschef am Montag. Nach Angaben der Regierung des Bundesstaates New South Wales könnte sich die Situation angesichts der für diese Woche vorhergesagten hohen Temperaturen weiter verschlimmern.

Algenblüte bedroht Fische zusätzlich
Zahlreiche Einwohner des Murray-Darling-Beckens machen hingegen die Wasserbewirtschaftung für das Fischsterben verantwortlich. Diese habe dazu geführt, dass die Flüsse weniger Wasser führten und das Flusswasser zunehmend verschmutze. Niedrigwasser und die Hitze könnten zudem zu einer Algenblüte geführt haben, die wiederum die Fische zusätzlich bedroht. Der Politiker Jeremy Buckingham machte sich am Darling River ein Bild von der Lage und postete auf Twitter das nachstehende Video. Der Gestank ist so groß, dass er sich übergeben muss.

Forscher warnen bereits seit Jahren
Seit Jahren warnen Wissenschaftler vor der unkontrollierten Wasserentnahme etwa zur Bewässerung in der Landwirtschaft. „Nicht die Hitze ist für tote Fische und sterbende Flüsse verantwortlich, vielmehr entziehen wir unseren Flüssen zu viel Wasser“, sagte der Experte für Wasserökonomie an der Australian National University, John Williams.

Sein Kollege Quentin Grafton warf der Politik vor, Milliarden für den Ausbau der Bewässerungssysteme hinausgeworfen zu haben, ohne dass es einen Nutzen gebracht hätte. „Das ist eine Schande, und es ist an der Zeit, dass die Verantwortlichen für diese Katastrophe, die sich vor unseren Augen gerade entfaltet, zur Rechenschaft gezogen werden“, sagte er.

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