Angriff aus Rache?

Bürgermeister bei Spendenaktion niedergestochen

Ausland
14.01.2019 06:41

Drama um Danzigs Bürgermeister Pawel Adamowicz: Der 53-jährige Politiker wurde während des Finales einer landesweiten Spendenaktion am Sonntagabend von einem vorbestraften 27-Jährigen niedergestochen. Der Zustand des Stadtchefs sei laut den behandelnden Ärzten „sehr ernst“. Polens Innenminister Joachim Brudzinski verurteilte den Angriff als „Akt der Barbarei“. Adamowicz musste nach dem Angriff reanimiert werden. Hinter der Tat wird eine Racheaktion vermutet.

Der Angreifer hatte beim Finale einer landesweiten Spendenaktion die Bühne gestürmt und Adamowicz mit einem Messer attackiert. Mehrmals soll er auf ihn eingestochen haben. 

Angriff aus Rache: „War unschuldig im Gefängnis“
Augenzeugen zufolge riss der 27-Jährige ein Mikrofon an sich und rief, er sei von der früheren Regierung der Zivilen Plattform (PO) unschuldig ins Gefängnis gebracht worden. Die PO hatte Adamowicz, der seit 1998 Bürgermeister von Danzig ist, bei der letzten Kommunalwahl im Herbst unterstützt.

Noch auf der Bühne überwältigt
Der Angreifer wurde noch auf der Bühne von Sicherheitskräften überwältigt und dann von der Polizei festgenommen. Laut Beamten ist der 27-jährige Mann vorbestraft. 

Auf in polnischen Medien verbreiteten Aufnahmen war zu sehen, dass der Angreifer nach der Tat auf der Bühne blieb und triumphierte, bis er vom Sicherheitspersonal überwältigt wurde. „Er hat sich gefreut“, sagte eine Augenzeugin gegenüber TVN24. Der Mann sei nach seiner Haftstrafe noch nicht lange wieder auf freiem Fuß, berichteten Medien unter Berufung auf Ermittlerkreise. Der Pole soll mit einer Medienakkreditierung in die Nähe der Bühne der Spendengala, auf der Adamowicz eine Rede gehalten hatte, gekommen sein.

Bürgermeister schwebt in Lebensgefahr
Laut Danziger Polizei kam der Bürgermeister ins Krankenhaus, wo er umgehend operiert wurde. Adamowicz schwebt nach einer Notoperation weiter in Lebensgefahr, wie das Krankenhaus Montagfrüh mitteilte. Demnach wurde der Bürgermeister am Herz und an anderen Organen verletzt. „Der Patient lebt“, sagte der Chirurg Tomasz Stefaniak nach der fünfstündigen Operation im Universitätskrankenhaus der polnischen Hafenstadt. Sein Zustand sei aber „sehr, sehr ernst“: „Die nächsten Stunden werden entscheidend sein.“

Die Tat während einer bekannten Benefizveranstaltung der Organisation WOSP erschütterte ganz Polen. Bei dem jährlichen Event wird Geld für die Ausstattung von Kinderkrankenhäusern gesammelt. Der Angriff auf das Leben und die Gesundheit Adamowiczs müsse aufs Schärfste verurteilt werden, sagte Ministerpräsident Mateusz Morawiecki. Staatspräsident Andrzej Duda erklärte, ungeachtet aller politischen Meinungsverschiedenheiten stehe er bedingungslos hinter Adamowicz und seinen Angehörigen und bete für seine Genesung.

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