Die Kalser Bergführer

Ein Verein und sein Berg feiern Jubiläum

Bergkrone
13.01.2019 21:22

Sie sind Bergmythen-behaftet: Die „Glockner- Führer“! Heuer feiern die erfolgreichen Kalser Bergführer ihr 150-Jahr-Jubiläum.

In den Ostalpen gelten die Kalser Bergführer als Mitbegründer des Alpinismus. 1869 war der Verein vom „Glocknerherrn“ Johann Stüdl gegründet worden. „Während der Großglockner für viele Alpintouristen ein einmaliges Erlebnis ist, bedeutet er für die Kalser Alltag“, sagt Michael Amraser, der derzeitige Obmann des Bergführer-Vereines.

1600 Personen nehmen die Kalser jährlich ans Kletterseil und führen sie auf das Dach Österreichs. Jeden fünften Tag sind die Kalser Bergführer pro Jahr auf dem Glockner. Das war nicht immer so. In den vergangenen 150 Jahren hat die Zahl der Bergbegeisterten zugenommen.

Die Erstbesteigung des Großglockners geht aufs Jahr 1800 zurück. Ausgangspunkt war Heiligenblut und rasch entwickelte sich der Alpintourismus. Auch die Kalser sahen in der Besteigung des höchsten Bergs Österreichs vielversprechende wirtschaftliche Chancen und suchten eine eigene Aufstiegsvariante. Die Wahl fiel auf den markanten Südwestgrat. Doch für die touristische Vermarktung als „Neuer Kalser Weg“ musste er zuerst mit Steighilfen und Drahtseilen zum Klettersteig ausgebaut werden. Doch für die Finanzierung fehlte Geld. Bis 1867, als zwei Prager Geschäftsmänner nach Kals reisten, um den Großglockner zu besteigen: Johann und Franz Stüdl. Johann war begeistert von der freundlichen Atmosphäre im Osttirol Bergort und er beschloss, den Ausbau zu finanzieren, ebenso wie die Errichtung einer Schutzhütte auf der Fanotscharte.

Der „Neue Kalser Weg“ und die Schutzhütte wurden zum Stüdlgrat und zur Stüdlhütte umbenannt und Johann Stüdl zum „Glocknerherren“. 1869 gegründete Stüdl dann auch noch den ersten Bergführerverein der Ostalpen: Die Kalser Bergführer. „Wir stehen heute für unsere traditionsreiche und vor allem fundierte langjährige Erfahrung im hochalpinen Gelände“, so Amraser: „Wir sind die Spezialisten für unseren Hausberg Glockner, führen jedoch auch auf der ganzen Welt.“

Im Laufe der Vereinsgeschichte wurden berühmte Bergführer ausgebildet, die Kals zur Wiege des Alpinismus in den Ostalpen machten.

Das 150-Jahr-Jubiläum wird mit einem Sommerfest am 19. und 20. Juli 2019 von den Bergführern in Kals groß gefeiert. Sogar eine eigene Jubiläumsmünze in Silber und Bronze mit dem 150-Jahr-Emblem auf der Vorder- und dem Glocknerkreuz auf der Rückseite wird es geben.

Außerdem wird eine Ausstellung stattfinden, bei der Bilder und Ausrüstung aus der Pionierzeit des Alpinismus gezeigt werden wird.

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