Ist Material Schuld?

Coach nach Veith-Schock: „Macht sehr nachdenklich“

Wintersport
12.01.2019 22:11

Ski-Superstar Anna Veith muss die WM-Saison vorzeitig beenden und um ihre Karriere zittern! Die Salzburgerin, die bereits zwei Knie-OPs hinter sich hat, zog sich am Samstag beim Riesentorlauf-Training in Südtirol erneut einen Kreuzbandriss zu. Noch am selben Tag wurde die Olympiasiegerin in Innsbruck operiert. Nicht einmal 24 Stunden nach Leidgenossin Stephanie Brunner! Veith ist bereits die achte ÖSV-Dame, die es in dieser Saison erwischt hat. Trainer Jürgen Kriechbaum macht das „sehr nachdenklich“ - auch bezüglich des aggressiven Materials. 

„Das macht natürlich schon sehr nachdenklich. Die vielen Verletzungen trüben die Laune deutlich“, sagte Jürgen Kriechbaum in einer ersten Reaktion. Der Rennsportleiter der ÖSV-Alpindamen muss nicht nur im weiteren Weltcup, sondern auch bei der WM mittlerweile auf gleich mehrere Topfahrerinnen verzichten. „Bitter. Denn der Druck ist bei einer WM ja trotzdem da“, sagte Kriechbaum.

„Ein gefährlicher Sport“
Grundsätzlich würde ihn jede Verletzung sehr treffen, egal ob absolute Leistungsträgerin oder nicht, betonte Kriechbaum. „Aber wenn Spitzenleute fehlen, ist es natürlich auffälliger.“ Skifahren sei weiter ein gefährlicher Sport und man müsse sich des Risikos bewusst sein. „Vor allem, wenn man Spitzenleistungen einfordert. Man kann sich dem nicht entziehen.“

Anna mit Vorahnung?
Vor allem bei der im Juni 30 Jahre alt werdenden Veith sind Sorgen, ob die schon mehrmals schwer verletzt gewesene Salzburgerin auch diesen Rückschlag nun überwindet. „Sie könne sich nicht vorstellen, in vier Jahren noch dabei zu sein“, hatte die Salzburgerin zuletzt bei den Heimrennen am Semmering gemeint. Während ihrer langer Verletzungspause davor habe sie gespürt, dass es noch nicht vorbei sei. „Wichtig ist deshalb vor allem, dass ich gesund bleibe.“

„Man muss das ausblenden“
Das Wissen um die Möglichkeit einer Verletzungen und damit umzugehen, sei als Skirennläuferin unumgänglich, erklärte Kriechbaum. „Alle sind damit konfrontiert, viele hatten selbst schon Verletzungen. Man muss das einfach ausblenden, sonst bremst man runter.“

Materialfrage
Ob die manchmal ähnlichen Verletzungsmuster auch auf das Material zurückzuführen sind, ließ Kriechbaum offen. Im Damenbereich hatte man seinerzeit die Radius-Änderungen der Rennski bei weitem nicht so extrem betrieben wie bei den Herren.

„Material-Diskussionen kommen speziell bei Verletzungen nach Bagatell-Stürzen schnell auf“, so Kriechbaum. Der Ski-Radius sei aber nur ein Teil der Frage. „Man muss sich auch die Kraftübertragung und den Dämpfungsmechanismus ansehen“, sprach der erfahrene Coach etwa auch das ganze System Bindung, Platte, Skischuh an.

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(Bild: KMM)



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