Ende ist in Sicht

Keine Verschnaufpause: Es kommt der nächste Schnee

Österreich
12.01.2019 12:09

Es ist ein lediglich kurzes Zeitfenster, das sich auch bereits wieder zu schließen beginnt - doch jede Minute wurde und wird seitens der zahlreichen Einsatzkräfte, die unermüdlich gegen die Schneemassen in weiten Teilen Österreichs ankämpfen, optimal genutzt, um Überblick über das Schneechaos zu bekommen und zu helfen, wo Hilfe nötig ist. Denn spätestens ab den Nachtstunden kehrt der Schnee zurück.

Die vorübergehende Wetterentspannung hatte den Helfern bereits am Freitag die Rettung mehrerer von den Schneemassen Eingeschlossenen ermöglicht - darunter 45 Schüler aus Deutschland, die eine Woche lang im Hochberghaus in Oberösterreich festsaßen, oder auch die neun Jahre alte Laura, die im Zuge ihres Besuchs bei ihrer Oma eingeschneit worden war.

Auch diente die kurze Schneepause der Sondierung der Lage und ermöglichte Versorgungs- sowie Erkundungsflüge, um die derzeit herrschende Gefahr besser einschätzen zu können. „Unsere Lawinenwarnkommissionen haben das sehnsüchtig erwartet, denn so können sie die Lage besser einschätzen“, betonte Norbert Altenhofer vom Einsatzstab des Landes Salzburg.

Warnstufe zwischen zwei und vier
Abseits der gesicherten Piste ist diese auch weiterhin prekär, auch wenn die Warnstufe mittlerweile herabgesetzt wurde. Stufe vier herrscht derzeit in der Steiermark sowie in Teilen Oberösterreichs, in den übrigen von den Schneemassen heimgesuchten Gebieten Stufe zwei bzw. drei.

Mittels Hubschraubern wurden sogenannte Downwashs durchgeführt: Dabei wird mit dem Wind, den Rotorblätter erzeugen, der Schnee von den Bäumen geblasen, die sonst unter der gewaltigen Schneelast umzustürzen drohen.

Der Appell erging auch an die Bevölkerung, die dafür jedoch am besten Experten um Hilfe bitten sollten. Wer jedoch selbst zur Tat schreiten möchte, solle unbedingt auf Sicherheitsvorkehrungen achten. Auch die Gullys und Regenrinnen sollten freigemacht werden, damit das Wasser abrinnen kann, so der Rat der Experten.

Regen verschärft die Situation
Doch viel Zeit bleibt den Helfern nicht, zudem erschwert einsetzender Regen die Situation und setzt die ohnehin bereits an ihren Grenzen arbeitenden Helfer unter Druck. Da die Niederschläge den Schnee schwerer machen, steigt die Gefahr, dass etwa Dächer unter der Last zusammenbrechen. Aus diesem Grund waren die Einsatzkräfte am Samstag vor allem mit dem Beseitigen der Schneemassen auf Häusern und Hallen beschäftigt.

Lawinensprengungen an Innsbrucker Nordkette
Auf der Innsbrucker Nordkette wurden am Samstagvormittag Lawinensprengungen durchgeführt. Diese hatten am Freitag zunächst abgebrochen werden müssen, da es die Lage nicht zuließ. Ein ähnliches Bild herrschte in der Steiermark, dort ließen starker Wind und erneut einsetzender Schneefall kaum Hubschrauberflüge zu, da die Sicherheit der Piloten nicht gewährleistet werden konnte.

Der nächste Schnee kommt bereits in der Nacht
Es sind jedoch nur noch wenige Stunden, bis die nächste Schneewalze auf Österreich zurollt. Bereits ab den Abend- und Nachtstunden beginnt es vom Nordwesten her wieder teils überaus ergiebig zu schneien. Schneefall und teils starker Wind halten die betroffenen Gebiete dann erneut im eisigen Würgegriff, allein in Salzburg werden bis Montag 1,30 Meter Neuschnee erwartet.

Bis zu zwei Meter Neuschnee könnten hinzukommen
Doch auch in Tirol, Vorarlberg, der Steiermark, Oberösterreich und Teilen Niederösterreich schneit es ab spätestens Sonntag wieder ergiebig. Auf den Bergen ganz im Westen des Landes könnten sogar bis Dienstag bis zu zwei Meter Neuschnee hinzukommen - die Situation wird sich dadurch wohl erneut eklatant verschärfen. Lediglich geringe Mengen Neuschnee werden einmal mehr im Süden und Südosten Österreichs erwartet.

Schnee-Pause ab Mittwoch in Sicht
Ein vorläufiges Ende der Niederschläge ist zwar in Sicht, doch erst ab Mitte der kommenden Woche. Für den Mittwoch wird sogar im Großteil Österreichs recht sonniges Wetter erwartet, auch der Donnerstag und Freitag dürfte laut aktueller Prognose nur geringe Neuschnee- und Regenmengen bringen. Doch bis dahin heißt es für die Vielzahl an Helfern und Einsatzkräften: Durchhalten. Vielen Dank für euren unermüdlichen Einsatz!

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