Mysteriöse Explosion

Erstmals Geburt eines Schwarzen Lochs beobachtet?

Wissenschaft
12.01.2019 07:29

Ein kurzer und ungewöhnlicher Blitz am Nachthimmel, der am 16. Juni vergangenen Jahres mit mehreren Teleskopen registriert wurde, verblüffte Astronomen und Astrophysiker. Sie glauben, dass es sich bei der Leuchterscheinung in einer Galaxie im Sternbild Herkules, der sie den Katalognamen AT2018cow (nach dessen letzten Buchstaben kurz „Cow“) verpasst haben, um die Geburt eines Schwarzen Lochs handeln könnte. Ein Ereignis, das man bislang noch nie beobachtet hat.

Über drei Tage hinweg produzierte „Cow“ eine extreme Leuchtkraft - die mindestens zehnmal heller war als eine typische Supernova - und verblasste in den darauffolgenden Wochen rasch. Ereignet hat sich das ungewöhnliche Ereignis innerhalb oder in der Nähe einer Sternentstehungsgalaxie namens CGCG 137-068 (Bild unten), die etwa 200 Millionen Lichtjahre von unserer Erde entfernt ist.

„Wir haben noch nie so etwas wie ,Cow‘ gesehen, das ist äußerst spannend“, wird Wissenschaftlerin Amy Lien, die an der Universität von Maryland sowie am Goddard Space Flight Center der NASA in Greenbelt (Maryland) forscht, auf der Website der US-Raumfahrtbehörde zitiert.

Massearmer Stern explodierte in Supernova
Aufgrund der von zahlreichen Teleskopen - darunter dem Asteroid Terrestrial-Impact Last Alert System (ATLAS), das zwei Teleskope auf Hawaii betreibt, die automatisch den Nachthimmel scannen - gesammelten Daten glauben die Forscher, dass diese den Moment aufgenommen haben, in dem ein massearmer Stern explodiert und in der Folge zu einem kompakten Objekt zusammengefallen ist. „Aus der Theorie wissen wir, dass Schwarze Löcher und Neutronenstern entstehen, wenn ein Stern stirbt. Wir haben ein solches Objekt aber bis dato noch nie nach seiner Geburt beobachten können“, sagt die Forscherin Raffaella Margutti, die an der Entdeckung beteiligt war.

Weil durch die Explosion des Sterns, bei dem es sich um einen sogenannten Weißen Zwerg gehandelt haben dürfte, nur eine wenig dichte Trümmerwolke entstand, habe man einen besonders freien Blick auf die Supernova gehabt. Ihr Aufleuchten sei daher besonders hell gewesen und man habe erstmals die Entstehung eines Schwarzen Lochs (oder eines Neutronensterns) live beobachtet, erläutert ein Forscherteam im Fachblatt „The Astrophysical Journal“.

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