Schneechaos in Bayern

Nachbarsbub (9) von umstürzendem Baum erschlagen

Ausland
11.01.2019 08:08

Zwölf Menschen sind bisher durch die massiven Schneefälle in Deutschland und Österreich ums Leben kommen. Die jüngste Tragödie: In Bayern wurde ein neunjähriger Bub von einem umstürzenden Baum erschlagen. Erst nach rund 40 Minuten wurde der leblose Körper des Buben gefunden.

Der neunjährige Simon stand am Donnerstagnachmittag auf einem Zufahrtsweg nahe seinem Elternhaus in Trautshofen in Bayern, als das Drama geschah, wie die „Bild“ berichtete: Der rund zehn Meter hohe Baum brach unter der hohen Schneelast zusammen und begrub das Kind unter sich. Erst nach 40 Minuten entdeckten Zeugen den Buben und alarmierten die Rettungskräfte. Diese versuchten rund eine Stunde lang vergeblich, das Kind wiederzubeleben. Nach Angaben der Polizei hatte der Baum auf einem privaten Grundstück gestanden.

16-jähriger Deutsch-Australier am Arlberg von Lawine erfasst
In den vergangenen Tagen waren in Deutschland und Österreich insgesamt zwölf Menschen ums Leben gekommen. Ein 16-jähriger Deutsch-Australier starb am Mittwochnachmittag in St. Anton am Arlberg. Er war abseits der Piste unterwegs gewesen und in steilem Gelände stecken geblieben. Bevor die Rettungskräfte eintrafen, wurde der Teenager vor den Augen seiner Eltern und seines Bruders von einer Lawine erfasst.

Katastrophenalarm und schulfrei in immer mehr Landkreisen
Wie Österreich ist vor allem der Süden unseres nördlichen Nachbarlandes derzeit massiv von den Schneefällen betroffen. Im Raum Berchtesgaden an der Grenze zu Österreich sitzen Hunderte Menschen fest, weil Zufahrtsstraßen gesperrt sind. Am Donnerstag riefen die Behörden für Teile des Landkreises Berchtesgadener Land, für den Landkreis Traunstein sowie für den Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen den Katastrophenfall aus.

In immer mehr Landkreisen in Oberbayern und Schwaben fällt an diesem Freitag der Unterricht aus. Zu gefährlich sei der Schulweg für die Kinder und Jugendlichen, hieß es von den Behörden.

Schneechaos auf bayrischer Autobahn
Wegen einer Sperre der Autobahn 8 am Chiemsee (Landkreis Rosenheim) im erweiterten Grenzgebiet zwischen Deutschland und Österreich saßen in der Nacht auf Freitag zahlreiche Menschen bei teils starkem Schneefall im Stau fest. Das Bayerische Rote Kreuz baute Pflegestützpunkte auf. Auch in den frühen Morgenstunden konnte die Polizei zunächst keine Entwarnung geben. 

Noch unklar ist, wann der Zugverkehr in Süd- und Ostbayern wieder überall rollt. Weil die Bahn auf den verschneiten Strecken nicht mehr mit dem Räumen hinterherkommt, sind viele Verbindungen unterbrochen. 

Kurze Verschnaufpause am Freitag, ab Sonntag spitzt sich Lage wieder zu
Auch viele Straßen sind wegen der Schneemassen und umgestürzten Bäume gesperrt. Feuerwehr, Technisches Hilfswerk und weitere Helfer sind im Dauereinsatz, um einsturzgefährdete Dächer von den Schneelasten zu befreien. Die Rettungskräfte hoffen nun auf besseres Wetter. Laut Vorhersagen sollen die Schneefälle vorübergehend etwas nachlassen. Aber schon am Sonntag soll sich die Lage auch in Österreich wieder zuspitzen.

Lawine in Schweizer Hotelrestaurant
In der Schweiz rollte eine etwa 300 Meter breite Lawine am Donnerstagnachmittag in ein Hotelrestaurant und verletzte drei Menschen leicht. Wie die Polizei mitteilte, suchten Einsatzkräfte auf der Schwägalp im Kanton Appenzell Ausserrhoden auf rund 1300 Metern Höhe zunächst nach möglichen Vermissten. Dabei kamen neben technischem Gerät auch Lawinenhunde zum Einsatz.

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