Erneute Attacke

Postkasten von AfD-Politiker mit Böllern gesprengt

Ausland
10.01.2019 16:02

Die Anschlagsserie auf Politiker der rechtspopulistischen AfD reißt nicht ab: Unbekannte haben in der Nacht auf Donnerstag den privaten Postkasten des Landtagsabgeordneten Stephan J. Reuken gesprengt. Eine Hauswand wurde ebenfalls beschmiert. Da ein politischer Hintergrund nicht ausgeschlossen werden könne, ermittle der Staatsschutz, teilte eine Polizeisprecherin mit.

Der Postkasten sei mit Böllern zur Explosion gebracht wurden. Mit schwarzer Farbe wurde außerdem der Schriftzug „Nazischweine“ auf eine Mauer geschmiert. Bei dem Vorfall wurde niemand verletzt, es sei allerdings ein Sachschaden von rund 400 Euro entstanden. Die AfD-Fraktion Mecklenburg-Vorpommern berichtete in sozialen Medien über die Sachbeschädigung.

Anschlagsserie auf die AfD: Heuer bereits drei Vorfälle
Erst am 3. Jänner wurde das Büro der AfD in der sächsischen Stadt Döbeln von einer Explosion erschüttert. Vor dem Gebäude wurde laut Polizei eine „unbekannte Substanz zur Explosion gebracht“. Nur wenige Tage später wurde AfD-Spitzenpolitiker Frank Magnitz auf offener Straße angegriffen und schwer verletzt. Der 66-Jährige wurde von hinten von einem Unbekannten angesprungen, wie auch Videoaufnahmen belegen.

Opfer vermutet Linksextremisten hinter Attacke
Magnitz stürzte dabei ungebremst auf seinen Kopf und musste ins Spital eingeliefert werden. Der Täter war in einer Gruppe mit zwei weiteren Männern unterwegs - von dem Trio fehlt bislang jede Spur. Das Opfer meint jedoch zu wissen, wer dafür verantwortlich sein könnte: „Der Anschlag trägt die Handschrift von Linksextremisten.“

Partei stellte Angriff dramatischer dar, als er war
Die AfD bezeichnete den Übergriff als „Mordanschlag“ und behauptete in einer Presseaussendung, der 66-Jährige sei erst mit einem „Kantholz“ bewusstlos geschlagen worden, ehe ihm am Boden liegend auf den Kopf getreten worden sei. Der Hamburger AfD-Landesvorsitzende Bernd Baumann meinte zu wissen, der Täter habe eine „Dachlatte“ benutzt. Ein Handwerker habe eingegriffen und die Attacke beendet. Die Videoaufnahmen können diesen dramatischen Ablauf allerdings nicht bestätigen: Es sei kein Gegenstand bei der Attacke verwendet werden, die Angreifer unmittelbar nach dem Sturz geflüchtet, so die Polizei. Zwei Handwerker, die in der Nähe waren, hätten lediglich die Rettung gerufen.

Polizei zweifelt an Echtheit eines Bekennerschreibens
Der Anschlag auf den 66-jährigen Magnitz gibt der Polizei Rätsel auf: Nach der Tat tauchte ein Bekennerschreiben auf, als Absender wurde „Antifaschistischer Frühling Bremen“ genannt. Das Schreiben wurde auf der offen zugänglichen Indymedia-Website veröffentlicht, inzwischen aber wieder gelöscht. Experten halten diese Mitteilung für fragwürdig und haben Zweifel an der Echtheit.

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