500 Jahre nach Tod

Kaiser Maximilian I. regiert 2019 in Tirol

Tirol
10.01.2019 17:00

Am 12. Jänner 1519 starb in Wels ein Mann, der für Tirol von besonderer Bedeutung war. Kaiser Maximilian – genannt der letzte Ritter – bewegt 500 Jahre nach seinem Tod immer noch. Mehr als 100 Veranstaltungen und Aktionen rund um das Gedenken sind heuer in Tirol geplant.

Die Innsbrucker Hofkirche ist Samstag Schauplatz einer Gedenkfeier, mit der das offizielle Tirol den Startschuss für das Maximilianjahr gibt. Der Festakt findet an jenem Ort statt, an dem der charismatische Herrscher (1459-1519) sein Grabmal errichten ließ – um dann doch in Wiener Neustadt die letzte Ruhe zu finden. Ein Monumentalwerk, flankiert von den „schwarzen Mandern“. Über Wochen wurde der Kenotaph mit den kunstvollen Marmor-Reliefs aufpoliert.

Royale Schnitzeljagd
Es ist also alles vorbereitet für das Jubiläum! Mehr als 5 Millionen Euro lassen sich Land Tirol und Partner (Stadt Innsbruck, Tourismus,) das Gedenkjahr kosten. Mit Hilfe eines umfangreichen Internet-Auftritts soll das Maximilianjahr in alle Bezirke getragen werden. „Wir haben derzeit bereits 120 Veranstaltungen gelistet. Ausstellungen, aber auch kleine Initiativen“, spricht Koordinatorin Isabelle Brandauer von einem Konzept, das ein möglichst breites Publikum ansprechen soll. Brandauer nennt als Beispiele die Maximilian-Rallye, die ab April Schulen und Familien in Innsbruck, Hall und Kufstein auf eine interaktive Schnitzeljagd auf Maximilians Spuren schickt. Auch auf Facebook ist der große Max aktiv. 5000 Freunde hat er dort – da ist aber noch Luft nach oben.

Keine Mega-Schau
Die ganz große Maximilian-Ausstellung findet sich nicht im Veranstaltungsreigen. Die größte Schau zum Thema wird in der Hofburg vorbereitet (ab 25. Mai). Zugkräftige Leihgaben fehlen allerdings. Dafür will man mit digitalen Visualisierungen neue Blicke auf einen Herrscher ermöglichen, der Tirol so nachhaltig geprägt hat – der Innsbruck ein goldenes Wahrzeichen bescherte und Tirol mit seinem Grab eines der bedeutendstes Kunstdenkmäler Österreichs. „Diese Verbindungen sind in der Bevölkerung heute noch bekannt. Überrascht hat mich, dass wenige Menschen das Zeughaus mit Maximilian verknüpfen“, formuliert Brandauer eine persönliche Beobachtung.

Fokus auf das Zeughaus
Die Landesmuseen – zu denen das Zeughaus gehört – stellen die Geschichte des Hauses in den Mittelpunkt einer Ausstellung (ab 12. April). Die längst überfällige Renovierung von Maximilians Waffendepot und die Neuausrichtung der Ausstellung ist sich bis zum Jubiläum nicht ausgegangen.

Forschen & Musizieren
Auch wenn die ganz große Maximilian-Schau fehlt, so bietet das Gedenkjahr doch spannende und ambitionierte Projekten. Erwähnt sei die von der Uni Innsbruck koordinierte Tagung. Aber auch ein Projekt, das erst im Entstehen ist. Brandauer: „Unter dem Titel ,Die sieben Leben des Maximilian’ findet im Juni ein Festival statt, bei dem bekannte Musiker und Laien an sieben Orten in Tirol neue Kompositionen präsentieren.“ Maximilian hätte das bestimmt gefallen.

Große Tagung in Innsbruck
Viele Fachleute werden ab 18. März bei einer Tagung zu Maximilian in Innsbruck erwartet. Markus Debertol vom Instituts für Geschichtswissenschaften und Europäische Ethnologie koordiniert den Tiroler Teil der Veranstaltung mit weiteren Stationen in Wels und Wien. Debertol betont, dass die Vorträge auch für ein breites Publikum gedacht sind. Die Uni Innsbruck hat mit Heinz Noflatscher einen der führenden Experten zu Maximilian im Haus. Zu forschen gibt es noch genug. Debertol verweist auf das Tiroler Landesarchiv mit seinem umfangreichen Maximilian-Bestand. Die große Sensation an neuen Erkenntnissen sei wohl nicht mehr zu erwarten, meint Debertol, „aber es gibt viele Detailfragen“. Ein aktuelles Forschungsfeld ist das Leben am Hof. Beziehungen, Machtgefüge, Mentalitäten - spannende Geschichten, die Geschichte lebendig machen.

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