Nachwuchs gesucht

Kärntens Bergführer unter neuer Führung

Bergkrone
10.01.2019 11:17

Traumhafte Ausblicke, Gipfel, mächtige Felswände und spitze Grate prägen den Arbeitsplatz der Kärntner Bergführer, die eine neue Führungsspitze bekommen haben.

Der Heiligenbluter, aber auch in Klagenfurt lebende Bergführer Anton Sauper ist der neue Obmann des Verbandes der Kärntner Bergführer und folgt damit auf Thomas Lippitsch. Ihm zur Seite steht als Stellvertreter der Wolfsberger Bergführer Michael Mautz sowie Franz Karger als Schriftführer und Christoph Sokoll als Kassier. Gemeinsam wollen sie Kärntens Bergführer und deren Fähigkeiten verstärkt ins Rampenlicht führen. „Denn wir sind die Spezialisten für alles, was im alpinen Bereich geführt wird“, sagt Anton Sauper im Gespräch mit der „BergKrone“.

Eine Aufgaben des Dachverbandes ist auch die Fortbildung der Bergführer, aber auch der zahlreichen Wander- und Schluchtenführer, die als Zweigvereine unter dem Kärntner Berg- und Skiführerverband gegründet wurden.

Ein Anliegen von Toni und Michi ist die Nachwuchsarbeit. So ist Michi Mautz mit seinen 30 Jahren etwa das jüngste Vereinsmitglied, obwohl er schon seit einigen Jahren hauptberuflich als Bergführer tätig ist. Toni: „Die Nachfrage nach Bergführern ist größer als das vorhandene Angebot. Wir brauchen neue Bergführer in Kärnten.“

Doch die Ausbildung ist extrem schwierig! Schon alleine die Aufnahmsprüfung zu bestehen, ist für viele Interessierte eine Herausforderung, wenn nicht sogar unmöglich. So besteht etwa alleine der Eignungstest im Winter aus einem Skiaufstieg samt Abfahrt sowie Steileis und Eisklettern. „Das ganze dauert drei Tage“, ergänzt Toni. Derzeit haben wir in Kärnten zwei Alpinisten, welche diese höchste und schwerste Ausbildung, die es im alpinen Bereich gibt, absolvieren.

Dabei ist Bergführer für viele ein Traumberuf. „Doch bei einigen Interessierten fehlt einfach das letzte Bisschen, um die geforderten Aufnahmekriterien zu erfüllen“, weiß Toni.

Der Kärntner Bergführerverband will nun ein spezielles Mentorprogramm auf die Beine stellen. Dabei soll sich ein erfahrener Bergführer einem Jungen annehmen und dessen Fähigkeiten, etwa bei gemeinsamen Unternehmungen, ausbauen, um ihn für seinen künftigen Job fit zu machen.

Sauper: „In Heiligenblut praktizieren wir dies schon länger und sind damit sehr erfolgreich. Denn es ist Schade, wenn jemand seinen Traumberuf nicht erreicht, nur weil er etwa nicht gut genug auf den Skiern steht.“

Denn ist erst einmal die Aufnahmsprüfung geschafft, dauert die Ausbildung immerhin noch drei Jahre. Michi: „Samt dem geforderten Tourenbericht kommt man sogar locker auf fünf.“

Toni: „Bergführer zu werden ist wirklich eine harte Sache geworden. Einfach nur ,Just for Fun‘ oder neben dem Studium geht’s nicht mehr. Doch es zahlt sich aus und man hat tolle Zukunftschancen, aber der Weg dorthin ist wirklich hart und wir wollen Interessierte dabei unterstützen.“

Auch in die Schulen wollen Kärntens Bergführer. „Wir möchten das Gefahrenbewusstsein bei den Zehn- bis 14-Jährigen im Bereich der Lawinensicherheit schärfen“, erklärt Sauper. Denn gerade die Jungen sind gerne abseits der Pisten im freien Gelände unterwegs, ohne sich jedoch der Gefahren bewusst zu sein.

Der Verband der Kärntner Bergführer hat aktuell 107 Mitglieder. Mehr als die Hälfte davon ist aktiv und führt Interessierte weltweit.

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