Deutsche Studie zeigt:

Mütterlicher Stress lässt Kinder dicker werden

Wissenschaft
09.01.2019 16:14

Wenn die Mutter gestresst ist, kann das zu Übergewicht bei ihren Kindern führen. Das ist das Ergebnis einer Mutter-Kind-Studie des deutschen Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ) in Leipzig: Vor allem Mädchen sind betroffen und werden langfristig davon geprägt, teilten die Forscher am Mittwoch mit.

Für ihre Studie untersuchten die UFZ-Wissenschaftler, wie sich psychologische Einflüsse auf das Gewicht von Kindern bis zu einem Alter von fünf Jahren auswirken. „Gerade das Zeitfenster während der Schwangerschaft und in den ersten Lebensjahren ist in der kindlichen Entwicklung sehr sensibel für äußere Einflüsse, die zu Krankheiten oder auch Übergewicht führen können“, teilte Ernährungswissenschaftlerin Kristin Junge vom UFZ mit.

Erstes Lebensjahr entscheidend
Besonders das erste Lebensjahr des Kinds ist entscheidend für die spätere Gewichtsentwicklung. Hat die Mutter in dieser Zeit viel Stress, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass die Kinder einen höheren Body-Mass-Index entwickeln. Mädchen sind häufiger betroffen als Buben. Es gebe Studien, die zeigen, dass das „Stressempfinden der Mutter von Jungen möglicherweise weniger intensiv wahrgenommen oder besser kompensiert“ wird, erklärte Saskia Trump, Autorin der Studie.

Stress in der Schwangerschaft und im zweiten Lebensjahr des Kinds haben keine signifikanten Auswirkungen auf die Gewichtsentwicklung beider Geschlechter. Daher solle der Mutter im ersten Jahr besondere Aufmerksamkeit geschenkt werden, empfahl das UFZ.

Mütter empfanden in der Studie oft viel Verkehr und Lärm als stressig, gefolgt von einem einfachen Wohnumfeld und einem niedrigen Haushaltseinkommen. Hebammen und Kinderärzte sollten im ersten Jahr besonders aufmerksam sein für Anzeichen von Stress, empfiehlt UFZ-Forscherin Junge.

498 Mutter-Kind-Paare untersucht
Knapp zehn Prozent aller Kinder in Deutschland zwischen zwei und sechs Jahren sind übergewichtig. Drei Prozent gelten als fettleibig. Für die Langzeitstudie wurden 498 Mutter-Kind-Paare untersucht. Sie wurden ab der Schwangerschaft begleitet, um Auswirkungen von Umwelteinflüssen und Lebensgewohnheiten auf Gesundheit und Wohlbefinden zu erforschen.

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