Erfinderin sauer

Von CES verbannt: Eklat um preisgekrönten Vibrator

Digital
10.01.2019 15:20

Schlüpfriger Skandal auf der Elektronikmesse CES in Las Vegas: Zuerst von den Messeveranstaltern selbst als besonders innovativ ausgezeichnet, musste ein Robo-Vibrator eines US-Start-ups wenig später wieder aus den Messehallen entfernt werden. Der zuvor verliehene Preis wurde der Erfinderin einfach wieder aberkannt.

Das Start-up Lora DiCarlo hat auf der diesjährigen Consumer Electronics Show in Las Vegas einen Robo-Vibrator präsentiert, der seine Aufgaben ohne menschliches Zutun vollbringen soll und vom Hersteller auf seiner Website als „weltweit erstes freihändiges Gerät für den heiligen Gral des Orgasmus“ angepriesen wird.

Innovationspreis verliehen und wieder aberkannt
Den CES-Veranstaltern hatte es die Idee laut einem „Heise“-Bericht zunächst offenbar so sehr angetan, dass sie den Vibrator Osé von Lora DiCarlo mit einem CES Innovation Award auszeichneten. Das Hightech-Sexspielzeug wurde in der Kategorie Robotik geehrt.

Allerdings zog der Messeveranstalter CTA die Auszeichnung wenig später wieder zurück und verbannte das Gerät von der Messe. Begründet wurde dies mit den Teilnahmebedingungen des Wettbewerbs, wonach keine „unmoralischen oder obszönen“ Beiträge erlaubt seien. Man hätte das Sexspielzeug daher von vorne herein gar nicht für den Wettbewerb akzeptieren dürfen, heißt es von der CTA. „Wir haben uns bei dem Unternehmen für den Fehler entschuldigt.“

„CES hat keine Kategorie für Sexspielzeug“
Doch Lora DiCarlo wurde nicht nur die Auszeichnung wieder aberkannt. Das Start-up durfte seine Erfindung auch nicht mehr in den CES-Hallen ausstellen. Die Begründung der Veranstalter: „Die CES hat keine Kategorie für Sexspielzeug.“ Tatsächlich finde man in den weitläufigen Hallen aber einige Stände, die Virtual-Reality-Pornografie vorführen, heißt es in dem Bericht. Daraus sei zu schließen, dass die Darstellung des Gebrauchs von Sexspielzeug auf der VR-Brille aus Veranstaltersicht in Ordnung sei, während die nötigen Gerätschaften wiederum tabu seien. Eine Doppelmoral.

Kritik hagelt es besonders vom Start-up, dem zuerst seine Auszeichnung und dann auch noch sein Messeauftritt genommen wurde. Sie werfen den Messeveranstaltern Sexismus vor. Während man auf der Messe jedes Jahr VR-Pornos ansehen könne und ein anderes Unternehmen dort 2018 sogar einen Sexroboter für den Mann präsentiert habe, sperre man nun ein Produkt aus, das von Frauen entworfen wurde, um Frauen Freude zu bereiten, klagt Lora-DiCarlo-Gründerin Lora Haddock.

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