Elf Jahre Haft

Israel: Ex-Minister spionierte für Erzfeind Iran

Ausland
09.01.2019 11:36

Der frühere israelische Energieminister Gonen Segev hat jahrelang für Israels Erzfeind Iran spioniert. Der 63-Jährige habe vor Gericht die Weitergabe von wichtigen Informationen an die Islamische Republik gestanden, teilte das Justizministerium in Jerusalem am Mittwoch mit. Staatsanwaltschaft und Verteidigung hätten sich im Gegenzug für das Geständnis auf elf Jahre Haft geeinigt, die Urteilsverkündung erfolge am 11. Februar.

Israels Sicherheitsbehörden werfen Segev vor, er habe seit 2012 für Irans Geheimdienst spioniert und sich „an Orten auf der ganzen Welt“ mit iranischen Agenten getroffen, zweimal sogar im Iran selbst.

Segev, der in den 1990er-Jahren Energieminister unter dem damaligen Regierungschef Yitzhak Rabin gewesen war, habe seinen Kontaktmännern Informationen über den israelischen Energiemarkt, Sicherheitseinrichtungen, Gebäude sowie über israelische Vertreter im Bereich der Politik und Sicherheit übermittelt.

Die iranischen Kontaktleute hätten Segev unter anderem ein Gerät zur Verschlüsselung geheimer Nachrichten gegeben. Zudem habe er Verbindungen zwischen Vertretern israelischer Sicherheitsbehörden und den iranischen Geheimdienstmitarbeitern hergestellt und diese dabei als „harmlose Geschäftsleute“ vorgestellt.

Auch Ecstasy geschmuggelt und Diplomatenpass gefälscht
Der 63-Jährige war schon 2005 wegen des Schmuggels von 32.000 mit Schokolade überzogenen Ecstasy-Pillen sowie der Fälschung eines Diplomatenpasses zu fünf Jahren Haft verurteilt worden. Nach der Verbüßung seiner Strafe zog er nach Nigeria.

Als er heuer im Mai in das zentralafrikanische Land Äquatorialguinea einreisen wollte, wurde ihm dies wegen seiner kriminellen Vergangenheit verweigert. Danach wurde er auf israelischen Wunsch in seine Heimat ausgeliefert.

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