Eindringliche Warnung:

„Nicht sich selbst und andere in Gefahr bringen!“

Österreich
09.01.2019 06:01

Lawinen-Warnstufe 5: Österreichs oberster Seilbahner Franz Hörl und Stefan Hochstaffl, der Präsident der Bergrettung, appellieren an alle Wintersportler: „Bitte keine Fahrten und Skitouren abseits der Pisten unternehmen!“

Aufgrund der aktuellen Witterungsbedingungen ruft der Obmann der österreichischen Seilbahnen, Franz Hörl, zu besonderer Vorsicht im alpinen Gelände auf. „Ich appelliere an alle Wintersportlerinnen und Wintersportler, sich strikt an die Sicherheitshinweise und Regeln zu halten. Zudem empfiehlt es sich, sich stets über die aktuellen Wetter- und Schneeverhältnisse zu informieren“, sagt Hörl zur „Krone“. Immer wieder gebe es Leute, die mit ihrem unachtsamen Verhalten zu gefährlichen Situationen beitragen.

Die angespannte Lawinensituation hat den Zivilschutzverband am Dienstag ebenfalls zu einer Warnung veranlasst: Vorsicht und Vorsorge seien angebracht, man solle sich mit Essen und Trinken für mindestens eine Woche im Voraus eindecken. In immer mehr Regionen ist die Gefahr von Lawinenabgängen nun „sehr groß“.

Retter bringen sich oft selbst in Lebensgefahr
Wie zuletzt im Tiroler Westendorf, wo am Montag ein Snowboarder abseits der Piste von den Bergrettern und Alpinpolizisten unter Lebensgefahr geborgen werden musste. „Besonders in der aktuellen Situation muss es das oberste Gebot sein, sich selbst und andere nicht in Gefahr zu bringen“, sagt Hörl. Zugleich ersucht er Skitourengeher, die auf den Pisten unterwegs sind, um erhöhte Aufmerksamkeit und Vorsicht. „Vor allem außerhalb der Betriebszeiten kommt es immer wieder zu gefährlichen Situationen.“

In dasselbe Horn stößt auch Stefan Hochstaffl, Präsident der Österreichischen Bergrettung. Er rät vor allem ungeübten Personen von Skitouren ab. „Es herrscht zwar nicht überall Lawinenwarnstufe 4 oder 5, aber die Schneehöhe beträgt vielerorts mehr als zwei Meter. Wenn man hier allein unterwegs ist und fällt oder stecken bleibt, hat man kaum eine Chance, seine Skier wieder zu erreichen und ins Tal zu kommen“, betont Präsident Hochstaffl.

„Das Handy soll man immer dabei haben“
Wenn man schon nicht verzichten möchte, dann rät Hochstaffl dringend dazu, nur in Begleitung von Profis und mit entsprechender Ausrüstung aufzubrechen. „Zur Ausstattung sollten auf jeden Fall ein voll geladenes Handy und eine Notfallausrüstung zählen. Sinnvoll ist auch die Notfall-App der Bergrettung“, so Hochstaffl, der in diesem Zusammenhang auch auf die Notfallnummer 140 verweist.

„Generell raten wir derzeit von hochalpinen Erlebnissen abseits der Skipisten ab. Bei solchen Bedingungen macht es einfach Sinn, zum eigenen Wohl auf Touren zu verzichten und die nächste Zeit abzuwarten. Es kommen sicher noch genügend perfekte Tage in den Bergen im ganzen Land.“

„Wir brauchen keine rosa Brille aufzusetzen“
Die Lawinensituation bleibt in weiten Teilen Österreichs extrem angespannt - „da brauchen wir auch keine rosa Brille aufzusetzen“, sagt Rudi Mair, Leiter des Lawinenwarndienstes Tirol. „Denn wenn es einmal über Tage hinweg durchgehend schneit, dann wird es in einem hochalpinen Land kritisch“, schildert der Experte.

Treffen die Wetterprognosen ein, könne es nach der Steiermark auch in Tirol am Wochenende zu Warnstufe 5 kommen, so Mair. Dies könne auch in Teilen Vorarlbergs sowie Ober- und Niederösterreichs der Fall sein, wenn die prognostizierten „aberwitzigen Niederschlagsmengen“ eintreffen, wie Arno Studeregger von der ZAMG erklärt. Aber auch in Salzburg bleibt es angespannt.

Auch Skistars schlagen Alarm
Österreichs Asse im Ski-Freeriden haben dieser Tage eine besondere Vorbildrolle. Als Erste meldete sich eine der besten Riderinnen der Welt, Sandra Lahnsteiner, via Instagram zu Wort: „Das Leben ist zu schön, um es für einen Tag mehr oder weniger im Tiefschnee zu riskieren!“, sagt die Extremsportlerin.

Sie weiß, wovon sie spricht. Verlor die Salzburgerin doch ihre Kollegin Matilda Rapaport, Ehefrau von Schwedens Skistar Mattias Hargin, 2016 durch eine Lawine. Auch Weltmeisterin Eva Walkner, Schwester von Dakar-Star Matthias, appelliert an Hobbysportler: „Auf der Piste macht es bei diesem Naturschnee auch richtig Spaß!“

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