Nicht nur Pflegejobs:

Auf Neugeborenen-Intensiv braucht Ärzteteam Hilfe

Oberösterreich
09.01.2019 12:00

Auch nach einem ersten Krisengespräch über die Personalnöte von Pflegern und Fachärzten auf der Neugeborenen-Intensivstation am Linzer Kepler-Uniklinikum bleibt diese Station ein Brennpunkt der Personalnöte. Denn die Hilferufe der Ärzte dort haben noch zu keiner personellen Entlastung geführt bzw. nur in der Theorie.

Ergebnis eines ersten Gesprächs über die Hilferufe von Pflegern und Ärzten der- kürzlich auf 16 Betten aufgestockten - Neugeborenen-Intensivstationin der ehemaligen Landesklinik (Med Campus IV) ist, wie berichtet,die Prüfung,eventuell Posten für drei weitere Diplompflegekräfte zu schaffen.

„Übermäßige Arbeitsbelastung“ der Mediziner
Doch was ist mit den Fachärzten,die schon zwei interne Briefewegen„Übermäßiger Arbeitsbelastung“ geschrieben haben? Die hängen auch nach dem Gespräch „in der Luft“, so der Eindruck von Betriebsratschef Helmut Freudenthaler. Sein Appell: „Aus meiner Sicht muss man sich das bei der Neugeborenenintensiv ganzheitlich anschauen und die Nöte der Ärzte und der Pflegepersonen gemeinsam zu lösen versuchen. Das kann man nicht auseinandertrennen, indem man sagt, bei der Pflege schaut man sich das an, aber bei den Ärzten tut man nichts.“

Kein zusätzliches Personal für Zusatzdienst
Bei den Medizinern der Neugeborenen-Intensivstation geht es aktuell vor allem um einen zusätzlichen Tagdienst an Wochenenden und Feiertagen, der zwar (schon früher) zugesagt worden ist, aber mangels zusätzlichem Personal nicht besetzt werden kann. Dabei ist die Situation offenbar längst kritisch: „Wir weisen darauf hin, dass schon jetzt das Arbeitspensum für die diensthabenden Ärzte nicht mit der für uns für notwendig befundenen Sorgfalt zu bewältigen ist und mit der Aufstockung der NICU-Betten auf 16 Beatmungsplätze ein nicht mehr zu bewältigendes Ausmaß annehmen wird“, so der Hilferuf vom November 2018.

Versorgungsauftrag für ganz Oberösterreich
Erschwerend kommt dazu, dass die Linzer Neugeborenen-Intensiv einen Versorgungsauftrag für ganz Oberösterreich hat, wodurch überlastete Ärzte auch noch „ausrücken“ müssen.

Der Hilferuf der Fachärzte der Neonatologie
Hier einige Auszüge aus den 3 Seiten des Schreibens der 12 Fachärzte der Neonatologie am Med Campus IV des Kepler Uni-Klinikums vom November 2018 mit dem Betreff: „Übermäßige Arbeitsbelastung der diensthabenden Ärzte im Nacht-, Wochenend- und Feiertagsdienst an der Abteilung für Neonatologie“, mit der NICU, der Neugeborenen-Intensivstation als Herzstück. Es ist Bestandteil der Sammlung von Hilferufen und Überlastungsanzeigen des Personals für den Aufsichtsrat des KUK.

Werner Pöchinger, Kronen Zeitung

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