Kampf gegen Neuschnee

Slalomfest in Flachau unter widrigen Bedingungen

Wintersport
07.01.2019 16:12

Trotz erschwerter Bedingungen soll beim Flutlicht-Slalom am Dienstagabend in Flachau der Kampf um das alljährlich höchste Preisgeld (168.000 Euro) im Damen-Weltcup zu einem Fest werden. Bis zuletzt kämpften Mann, Maus und Maschinen auf dem Rennhang vor allem mit dem Neuschnee, um beim „Schladming der Damen“ Mikaela Shiffrin und Co eine gute Piste zu schaffen.

Obwohl wenige Tage nach dem „Eislaufplatz“ von Zagreb in Flachau eine eher kompakte Piste erwartet wird, ist Shiffrin auch in Salzburg klare Favoritin. Die 23-jährige US-Amerikanerin hat von den jüngsten 13 Spezialslaloms 12 gewonnen, darunter - jeweils vor Petra Vlhova - alle bisherigen fünf der WM-Saison in Levi, Killington, Courchevel, Semmering und Zagreb. Holt sich die Vorjahres-Siegerin am Dienstagabend zum vierten Mal die höchste Siegesprämie der Saison (ca. 70.000 Euro), egalisiert sie die von Vreni Schneider und Janica Kostelic gehaltene Serie von acht Slalomsiegen in Folge.

Dagegenhalten will neben Vlhova und Wendy Holdener (mit 19 Slalom-Podests ohne Sieg nun Rekordhalterin) aber auch „Flachau-Spezialistin“ Frida Hansdotter. Die Schwedin ist in den jüngsten sieben Rennen hier jeweils auf das Podest gekommen. Krönt sie sich zum dritten Mal nach 2015 und 2017 zur „Snow Space Salzburg Princess“, wäre die seit 13. Dezember 33-jährige Olympiasiegerin auch die älteste Slalomsiegerin im Weltcup überhaupt.

Diese Bestmarke hält seit Lienz 2013 Marlies Raich mit 32 Jahren und 212 Tagen. Deren Schwester Bernadette Schild hat sich nach dem Semmering-Blackout mit zwei Sicherheitsläufen und Platz 8 in Zagreb wieder aufgerichtet und freut sich besonders auf „ihr“ Heimrennen. Im Vorjahr führte die Lokalmatadorin zur Halbzeit sensationell und wurde dann hinter Shiffrin Zweite. „Natürlich ist es fein wenn man weiß, dass man auf diesem Hang schnell sein kann“, sagte die 29-Jährige, die dank viel Sondertraining im Flachen die lange ungeliebte Hermann-Maier-Strecke doch ins Herz geschlossen hat.

Allerdings fehlen heuer wegen des Neuschnees die künstlichen Wellen. „Schade, dort habe ich im Vorjahr viel Zeit geholt“, bedauerte Schild. „Aber heuer kann wegen der Verhältnisse wohl sowieso keiner sagen, was auf uns zukommt“, verwies sie auf den heroischen Kampf der Veranstalter um eine gute Rennpiste. 80 Mann arbeiteten auch am Montag ohne Unterlass, zuletzt wurde auch Wasser eingebracht und mit dem Sprühbalken gearbeitet. Der traditionelle Charity-Event am Vorabend wurde aber abgesagt, um die Strecke zu schonen.

Schild hat ihre Nummer-1-Position im ÖSV-Slalomteam mittlerweile an Katharina Liensberger verloren. Die junge Vorarlbergerin war zuletzt mehrere Male beste Slalom-Österreicherin gewesen und hat das ärgerliche Aus von Zagreb abgehakt. Als Vierte von St. Moritz und Semmering will die 21-Jährige erneut am Stockerl „anklopfen“. Ob sie schon aus eigener Kraft dorthin oder gar Shiffrin schlagen könne, ließ Liensberger im Raum stehen.

„Ich fahre immer für mich, ich will immer meine beste Leistung zeigen. Aber noch bin ich nicht ganz dort, wo ich sein möchte“, wiegelte die Vorarlbergerin ab. Zu Hause zu fahren, tauge ihr aber sehr, betonte Liensberger. „Ich liebe das Gefühl eines Nachtslaloms und das Wissen, dass die Leute hinter einem stehen.“

Vor einem Jahr noch war Liensberger in Flachau eine Aufsteigerin gewesen. Auch Katharina Truppe sorgte 2018 als Fünfte für ihr bestes Weltcup-Ergebnis. Dieses egalisierte sie vor kurzem auf dem Semmering. Ein Podest sei aber kein Thema, so die Kärntnerin beim vorletzten Slalom vor der WM. „Dafür fahren Shiffrin, Vlhova und Holdener zu sehr in einer eigenen Liga. Ich wäre mit einer Top-Ten-Platzierung zufrieden.“

Die eisigen Verhältnisse in Kroatien hatten zuletzt vor allem die jungen ÖSV-Slalom-Mädchen zu erstmaligen Vorstößen ins Finale genutzt. Franziska Gritsch etwa holte als Zwölfte ihre beste Slalom-Platzierung, auch Chiara Mair und Michaela Dygruber gefielen.

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(Bild: KMM)



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