„Krone“-Leser:

„Die Post bringt allen was – auch Ihre Daten“

Österreich
07.01.2019 14:23

Die gut informierten Leute in jeder Wohnanlage sind die Postler, so sagt man sich. Wie akurat diese Volksweisheit ist, zeigt ein kürzlich erschienener Artikel von krone.at. Ob Parteinähe, Essensvorlieben oder Stand: nichts ist mehr Privatsache. Wir haben bei unseren Lesern nachgefragt.

Welche Daten gelten für die Post als sensibel, das ist die nagende Frage, die sich viele unserer Leser stellen. Durch die Rechercheplattform „Addendum“ wurde aufgedeckt, wie die Österreichische Post AG ihre Datenbanken aufbaut, an Unternehmen verkauft und vermietet. Wozu? Um zugeschnittene Werbungen in die Postkästen Österreichs zu schicken. Die Datensätze umfassen über 50 Einzelpunkte, aus denen nicht nur ihre Parteiaffinität hervorgeht, sondern auch ob sie Heimwerker sind oder Nachtschwärmer, in welcher Lebensphase Sie sich befinden und ob Sie oft umziehen oder auf Werbung verzichten. Die Ironie stößt unseren Lesern, gerade in Zeiten der DSGVO bitter auf.

Viele unserer Leser zeigen sich resigniert zu der Causa, so schreibt Leser eisenbeisser: „Heute ist durch elektronischer Datenerfassung fast alles möglich, früher haben das die Tratschweiber im Gemeindebau erledigt und der Briefträger war ihr erster Adressat, noch vor dem Hausmeister.“ Hannibaldererste zeigt Unverständnis für die Arbeitsweise der Post und meint: „Und die Post macht sich die Mühe, diese Daten alle selbst auszuwerten? Die könnten sie doch günstig bei Google oder Facebook kaufen.“ Allgemein scheint das Thema der digitalen Erhebung unserer Werte für Aufruhr zu sorgen. Kate1 gibt sich kämpferisch: „Genau das ist nur ein Beispiel der großen, ach so tollen Digitalisierung. Eine Ablenkung, die uns kaputt machen wird, weil wir zu faul sind, zu hinterfragen, was mit unseren verschenkten, zu leicht hergegebenen Daten, Zustimmungen zu irgendwas, passieren wird.“

Gerade die große Breite an Datensätzen gibt unseren Lesern zu denken - während viele den Service der Post an sich kritisieren, geht es den meisten um das „gläserner Mensch“-Konzept. Buhler gibt sich fassungslos: „Ein schönes praktisches Beispiel zur DSGVO. Und dasselbe läuft beim Strom-, Gas-, Telefon-, Internetanbieter, bei der ÖBB, beim Handyprovider, usw.“ Er erntet dafür viel Zuspruch der Community und auch der Leser Puntigam hält wenig von der derzeitigen Vorgehensweise der Post, er schreibt: „Von mir aus können Sie auch mein Einkommen und meine Schulden wissen. Wer noch?

Was halten Sie von der Verwertung Ihrer Daten seitens der Österreichischen Post AG? Welche Meinung haben Sie zu diesem Thema? Diskutieren Sie auf Facebook, im Forum oder direkt unter den Artikeln mit! Wir freuen uns auf Ihren Standpunkt!

Anna Krupitza
Anna Krupitza
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