Palästinenserin tot

Israel: Jüdische Schüler im Geheimdienst-Visier

Ausland
06.01.2019 19:52

Diese Festnahmen sorgen in Israel für Schlagzeilen: Nach dem gewaltsamen Tod einer Palästinenserin hat Israels Inlandsgeheimdienst Shin Bet mehrere jüdische Minderjährige unter Terror- und Mordverdacht festgenommen. Nach teilweiser Aufhebung einer Nachrichtensperre teilte Shin Bet am Sonntag mit, die Studenten einer jüdischen Religionsschule im nördlichen Westjordanland seien bereits am 30. Dezember festgenommen worden. Sie sollen die 48-jährige Aisha Rabi und ihren Ehemann mit Steinen beworfen haben - einer davon traf die achtfache Mutter tödlich am Kopf.

Die Minderjährigen werden verdächtigt, an dem tödlichen Angriff auf die Palästinenserin beteiligt gewesen zu sein, hieß es am Sonntag. Aisha Rabi aus dem Dorf Bidia nahe der israelischen Siedlerstadt Ariel war am 12. Oktober von einem Stein tödlich am Kopf getroffen worden. Dem Verdacht nach warfen die Jugendlichen Steine auf das Auto, in dem die Mutter von acht Kindern abends gemeinsam mit ihrem Mann unterwegs war.

Der Anwalt der Tatverdächtigen, Itamar Ben Gvir, sagte am Sonntag, es gebe keine Beweise „gegen die Kinder“. Er wirft dem Inlandsgeheimdienst schwerwiegende Manipulationen während des Verhörs der Verdächtigen vor.

Shin Bet wies dies klar zurück und betonte, bei der Befragung sei alles rechtmäßig abgelaufen. Die Organisation werde „weiterhin gegen jede Form des Terrors kämpfen - sei er jüdisch oder palästinensisch“. Der Inlandsgeheimdienst wehrte sich zudem gegen Vorwürfe, wonach die minderjährigen Verdächtigen aus ihren Häusern „entführt“ worden seien. Auch bei den Festnahmen sei alles rechtmäßig abgelaufen, wurde betont.

Shin Bet: Verdächtige sind radikale Antizionisten“
Israelische Medien berichteten indessen unter Berufung auf eine Erklärung des Inlandsgeheimdienstes, bei den Festgenommenen handle es sich um „radikale Antizionisten, die die israelische Flagge verunstalten, verbrennen und ,Tod den Zionisten‘ draufschreiben würden“.

Israelische Medien berichteten zudem, die ultrarechte israelische Justizministerin Ayelet Shaked habe mit der Mutter eines Tatverdächtigen telefoniert und ihr gesagt, sie müsse „stark“ sein.

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