Feller in Zagreb 3.

SIEG! Marcel Hirscher überwindet die „Mini-Krise“

Wintersport
06.01.2019 17:51

Beinahe unfassbar, aber wahr: Marcel Hirscher hat zum fünften Mal den Slalom-Klassiker in Zagreb gewonnen - und dabei seine „Mini-Krise“ abgestreift! Der Salzburger profitierte am Sonntag bei seinem 64. Weltcup-Sieg und seinem 30. im Slalom im Finale von einem Einfädler des führenden Landsmannes Marco Schwarz. Manuel Feller, der nach Lauf eins eine ÖSV-Dreifachführung komplettiert hatte, wurde hinter dem zuletzt in Madonna und Oslo zweimal ausgeschiedenen Hirscher und Alexis Pinturault Dritter.

Nach dem ersten Durchgang war Hirscher noch 0,37 Sekunden hinter Schwarz und knapp vor Feller auf Platz zwei gelegen. Doch mit Bestzeit sicherte sich Hirscher dann doch noch seinen Jubiläumssieg. Fünf Slaloms an einem Ort hat der als „Snow King“ weiter regierende Österreicher sonst nirgends gewonnen.

Direkt unheimlich, wie gefasst und nüchtern Hirscher im Zielraum seinen Sieg am Fuße des Sljeme, des Hausbergs von Zagreb, aufnahm. „Die Selbstverständlichkeit fehlt mir etwas, ich kann sicher schneller Ski fahren“, so der rot-weiß-rote Ski-Superstar. „Vielleicht sieht man das im Fernsehen eh nicht. Es war nicht so solide und souverän, nicht ganz so in der Mitte. Ich bin froh, dass der Tag heute so rübergekommen ist.“ Und als Nachsatz mit Blick auf die von hinten drängende Konkurrenz auch aus dem ÖSV-Lager: „Die Luft wird dünner, ich bin mit vollem Risiko reingegangen…“

Grundsätzlich wäre diese Aussage wohl auch auf den Halbzeit-Führenden Schwarz gemünzt gewesen, den Hirscher nicht erst seit seinem Sieg beim City-Event in Oslo am Neujahrstag als sehr formstark einschätzt. Doch ein Fehler des 23-Jährigen machte im Finale alles zunichte, zu seiner großen Enttäuschung. „Schade! Aber ich habe gewusst, ich muss Gas geben. Die anderen drücken auch an. Leider ist es mir nicht aufgegangen!“, so Schwarz. Dabei habe er sich wegen der Halbzeit-Führung gar keinen Druck gemacht, er sei „eigentlich ganz entspannt“ gewesen - trotz der seiner Meinung nach nicht idealen Sicht. „Aber das soll keine Ausrede sein! Sicher ärgere ich mich, aber es geht weiter!“

Keine Spur von Ärger gab es hingegen beim drittplatzierten Feller - zumindest letzten Endes. Denn als er im vom Italiener Daniele Simoncelli deutlich drehender gesetzten Finale über die Ziellinie fuhr, leuchtete da „nur“ die „2“ auf. „Da habe ich mir gedacht: Das gibt‘s doch nicht, wieder Vierter und dann noch dazu um 2 Hundertstel“, gewährte der 26-jährige Tiroler Einblick in seine Gedankenwelt vor den Läufen von Hirscher und Schwarz. Umso mehr freute ihn danach der 3. Platz, auch wenn er mit dem ausgeschiedenen Schwarz mitlitt. „Bitter für ‚Blacky‘, dass ihn das gleiche Schicksal wie mich vor zwei Jahren ereilt hat.“

Mit Zagreb begann der intensive Slalom-Jänner, weiter geht es für die Technik-Herren in Adelboden. Im Weltcup hat Hirscher derzeit 335 Punkte Vorsprung auf Henrik Kristoffersen, der sich in Zagreb mit Platz fünf begnügen musste.

Das Ergebnis:
1. Marcel Hirscher (AUT) 1:48,64 Minuten
2. Alexis Pinturault (FRA) 0,60 Sekunden
3. Manuel Feller (AUT) +0,62
4. Clement Noel (FRA) +1,20
5. Henrik Kristoffersen (NOR) +1,35
6. Sebastian-Foss Solevaag (NOR) +1,62
7. Istok Rodes (CRO) +1,67
8. Felix Neureuther (GER) +1,85
9. Daniel Yule (SUI) +1,94
10. Stefano Gross (ITA) +1,97
11. David Ryding (GBR) +2,08
12. Riccardo Tonetti (ITA) +2,09
13. Tanguy Nef (SUI) +2,15
14. Christian Hirschbühl (AUT) +2,21
15. Matej Vidovic (CRO) +2,32
16. Mattias Hargin (SWE) +2,34
17. Jean-Baptiste Grange (FRA) +2,71
18. Victor Muffat-Jeandet (FRA) +2,72
19. Giuliano Razzoli (ITA) +2,86
20. Elias Kolega (CRO) +2,89
21. Luca Aerni (SUI) +5,62

Ausgeschieden im 1. Durchgang u.a.:Richard Leitgeb (AUT), Johannes Strolz (AUT), Michael Matt (AUT), Fritz Dopfer (GER), Jonathan Nordbotten (NOR)
Ausgeschieden im 2. Durchgang: Marco Schwarz (AUT), Marc Digruber (AUT), Stefan Luitz (GER), Ramon Zenhäusern (SUI), Manfred Mölgg (ITA), Marc Rochat (SUI), Julien Lizeroux (FRA), Loic Meillard (SUI), Leif Kristian Nestvold-Haugen (NOR)

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(Bild: KMM)



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