1000. Match

NHL-Ass Vanek: „Das hätte ich mir so nie erträumt“

Eishockey
04.01.2019 07:33

Österreichs Eishockey-Star Thomas Vanek bestreitet in der Nacht auf Samstag sein 1000. NHL-Match - im Heimspiel seiner Detroit Red Wings gegen Nashville durchbricht der 34-jährige Steirer als 332. Spieler diese magische Schallmauer. Die „Krone“ bat den Stürmer vorab zum Interview, plauderte mit ihm über Höhepunkte, Träume, Schmerzen und seine Zukunft. 

Über 7000 Kilometer von Wien entfernt, erlebt Österreichs Eishockey in der Nacht auf Samstag eine Sternstunde: Thomas Vanek bestreitet im Heimspiel seiner Detroit Red Wings gegen Nashville das 1000. Spiel im Grunddurchgang der NHL. In den bisher 999 Matches verbuchte der 34-jährige Steirer 363 Tore und 406 Assists. Mit der „Krone“ plauderte der Jubilar über...

..seine Gedanken zum 1000er:
Schlicht unglaublich. Als ich mit 14 Österreich in Richtung USA verließ, war die NHL mein Traum. In dieser Liga 14 Saisonen und 1000 Spiele zu bestreiten - das hätte ich mir so nie erträumt.

..den Traum vom Stanley-Cup.
Den habe ich noch immer, dieser Titel ist das Ultimative. Tore, Punkte oder 1000 Spiele sind schön, aber nicht das, was ich im Auge habe. Im Teamsport willst du gemeinsam Großes erreichen.

...Lindy Ruff.
Er hat mich von all meinen Trainern am meisten geprägt, auch weil ich ihn in Detroit am längsten hatte. Er war ein Old-School-Trainer: hart, streng, aber fair. Da gab es nicht viel zu jammern, legte ich mir rasch eine dicke Haut an.

....die NHL im Wandel.
Als ich begann, waren die Spieler größer, die Matches härter. In den letzten fünf Jahren bekamen kleine, schnelle Spieler, die zu meinen Anfängen kein Thema waren, ihre Chance. Die NHL ist schneller, aber nicht unbedingt besser geworden.

.. seine Karriere-Highlights.
Ich stand zweimal mit Buffalo (oben im Bild) und einmal mit Montreal (unten im Bild) im Conference-Finale - das waren meine bislang besten Momente. Da blicke ich gelegentlich zurück, denke an manch vergebene Chance oder fehlendes Glück.

.. körperliche Strapazen.
In der Früh merke ich die 14 Jahre NHL auf alle Fälle. Ich habe mehr Rückenschmerzen, der Körper tut generell etwas mehr weh. Vor allem am Tag nach Spielen: Wenn ich als Junger aufstand, genügte ein Cafe zum Aufwärmen. Jetzt muss ich mehr tun.

...Freundschaften in der NHL.
Diese schließt man schnell, weil wir als Spieler sehr offene und einfache Menschen sind. Zu Drew Stafford und Ryan Miller (unten im Bild), mit denen ich in Buffalo spielte, habe ich regelmäßig Kontakt.

... Kids, die von der NHL träumen.
Der Spaß am Eishockey muss von alleine kommen. Ich habe im Sommer immer die Pucks geschossen, extra trainiert. Nicht weil es mein Papa oder ein Trainer, sondern ich für mich wollte. Es ist aber wichtig, dass man jemanden hat, der einen unterstützt.

... seine Familie.
Meine drei Burschen lieben Eishockey. Sobald die Saison vorbei ist, sind sie im Baseball-Fieber. Meine Frau Ashley und ich sind ihre Taxifahrer. Solange sie Spaß haben, investieren wir das Geld gerne. Denn Sport ist sehr wichtig für Kinder.

... seine Heimat.
Österreich wird immer meine Heimat bleiben. Wenn meine Karriere vorbei ist, werde ich im Sommer wieder öfters kommen. Der steirische Dialekt ist mir bis heute geblieben.

...das Karriereende.
Dass es näher rückt, ist eine Tatsache. Ohne dass ich für mich weiß, wann Schluss sein wird. Ich wollte zuletzt immer nur 1-Jahres-Verträge, werde auch heuer am Saisonende Bilanz ziehen und entscheiden, wie es weiter geht.

...die Zeit danach.
Ich möchte im Hockey-Business zu bleiben. Ob als Trainer oder im Management. Doch sobald Schluss ist, werde ich mich zunächst auf die eigenen Burschen konzentrieren, mehr Zeit mit meiner Familie verbringen. Darauf freue ich mich am meisten.

Christian Reichel, Kronen Zeitung

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(Bild: KMM)



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