Huckepack-Strom

Mobile Ladesäulen: VW bringt Strom zu den Autos

Motor
03.01.2019 16:32

Wenn es Elektroautos nicht zur Ladesäule schaffen, dann muss eben die Ladesäule zu den Elektroautos kommen: Volkswagen entwickelt mobile Akkus, deren Kapazität ausreichen soll, um bis zu 15 E-Fahrzeuge zu laden. Danach werden die Stationen komplett ausgetauscht.

(Bild: kmm)

Unabhängig vom Stromnetz können die Säulen flexibel dort aufgestellt werden, wo Bedarf ist, zum Beispiel auf öffentlichen Parkplätzen, auf Betriebsgeländen oder als temporär eingerichteter Ladepunkt bei Großveranstaltungen. Gleichzeitig lassen sich bis zu vier Fahrzeuge laden (egal, ob Autos oder E-Bikes), zwei über DC-, zwei weitere über AC-Anschlüsse.

Die mobile Ladesäule funktioniert nach dem Prinzip einer Powerbank fürs Mobiltelefon, nur eben für E-Fahrzeuge. Die Ladekapazität liegt bei bis zu 360 kWh, was je nachdem für 15 Ladungen reicht - oder eben nicht einmal für drei, wenn man den aktuellen Audi e-tron mit seinem 95-kWh-Speicher als Beispiel nimmt.

Dank Schnellladetechnologie mit bis zu 100 kW soll ein Ladevorgang durchschnittlich nur 17 Minuten dauern. Unterschreitet der Energieinhalt des Batteriesatzes der Säule 20 Prozent, wird die entleerte Ladesäule einfach gegen eine geladene getauscht.

Ideal als Zwischenspeicher für erneuerbare Energie
Die mobile Ladesäule kann auch an das Stromnetz angeschlossen und ihrerseits rund um die Uhr mit bis zu 30 kW geladen werden. So lassen sich ohne bauliche Veränderungen oder großen finanziellen Aufwand schnell und einfach Ladepunkte für E-Fahrzeuge einrichten. Das stetige Nachladen - und damit das Puffern von Energie - reduziert die Belastung des Stromnetzes zu Hauptzeiten deutlich. Erfolgt das Laden der Säule zudem mit grünem Strom, ermöglicht die Ladesäule das Zwischenspeichern von nachhaltig erzeugtem Strom aus Solar- oder Windenergie.

Thomas Schmall, Vorstandsvorsitzender einer neu geschaffenen, „Komponente“ genannten Einheit im Volkswagen-Konzern Komponente: „Die mobilen Ladesäulen sind ein entscheidender Schritt zu einem leistungsfähigen Netz von Ladepunkten. Sie können überall bedarfsorientiert aufgestellt werden - mit oder ohne Anschluss an ein Stromnetz.“ Diese Flexibilität ermögliche einen neuen Ansatz für den schnellen Ausbau der Ladeinfrastruktur, weil Städte mit der mobilen Station erfahren könnten, wo die geeigneten Plätze für einen festen Ladepunkt sind. Zudem - so Schmall - bestehe die Möglichkeit, temporär eine größere Anzahl von Ladesäulen aufzustellen, genau dann und genau dort, wo sie gebraucht werden.

Die mobile Ladesäule ist eine Eigenentwicklung von Volkswagen. Die ersten mobilen Schnellladesäulen werden im Rahmen eines Pilotprojektes bereits im ersten Halbjahr 2019 am Heimatstandort der Volkswagen AG aufgestellt und unterstützen dort den Aufbau einer Ladeinfrastruktur im Stadtgebiet. Ab 2020 soll die Ladesäule auch in anderen Städten und Gemeinden zum Einsatz kommen.

Zweiter Frühling für alte Akkus
Technisch basiert die mobile Ladesäule auf dem Batteriepaket des Modularen Elektrifizierungsbaukastens (MEB) des Volkswagen Konzerns. Das bietet einerseits den Vorteil der schnellen Skalierbarkeit. Andererseits ermöglicht die Ladesäule damit Batterien aus E-Fahrzeugen ein zweites Leben. Denn diese verlieren mit der Zeit Ladekapazität. Verfügt eine Fahrzeugbatterie über eine definierte reduzierte Restkapazität, wird sie ausgetauscht. Besteht diese Batterie anschließend eine ausführliche Analyse, kann sie für den Einsatz in einer mobilen Ladesäule verwendet und so weiter genutzt werden.

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(Bild: kmm)



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