Party im Kreißsaal

Guatemala: Kritik an „Countdown“ für Neujahrsbaby

Ausland
03.01.2019 18:23

Auf der ganzen Welt werden Neujahrsbabys besonders gefeiert und geehrt. In Guatemala City haben die Ärzte und Krankenschwestern einer Klinik aber wohl über alle Maßen übertrieben und streichen dafür jetzt heftige Kritik ein. Die Beschäftigten des Roosevelt-Spitals verlegten nämlich die Silvesterparty kurzerhand in den Kreißsaal und feierten dort den Jahreswechsel.

„Es ist das genaue Gegenteil von dem, was eine Mutter in diesen schweren Stunden der Geburt brauchen kann, nämlich Ruhe und ein entspannendes Ambiente“, urteilen mehrere lateinamerikanische Zeitungen über das Video, das sich viral im Internet verbreitet hat. Darauf sind die Ärzte und Krankenschwestern, manche von ihnen sogar mit Partyhüten, im Kreißsaal zu sehen, während die werdende Mutter auf dem Krankenbett sichtlich mit anderen Problemen beschäftigt ist, als sich auf das neue Jahr vorzubereiten.

Ärzte und Krankenpfleger in Feierlaune
Die Mitarbeiterinnen hingegen starten den klassischen Silvester-Countdown bei knapp über 20 und sind sichtlich in Feierlaune. Mehrere Krankenpfleger filmen das Geschehen mit, auch den Moment der Geburt um Punkt Mitternacht. Zu diesem Zeitpunkt steppt im Kreißsaal bereits der Bär und alle springen auf und ab. Nur die Mutter liegt weiter in den Geburtsschmerzen im Bett.

In Guatemala scheint diese Form des Begrüßens des ersten Babys des Jahres durchaus verbreitet zu sein, denn auch aus einem anderen Krankenhaus im Land wurden ähnliche Szenen berichtet. Dennoch scheint die Geburt dort in einem weit ruhigeren Ambiente vonstatten gegangen sein, wie auch ein Tweet des Krankenhauses zeigt:

Heftige Kritik aus anderen Ländern
In weiten Teilen Lateinamerikas sorgen diese Veröffentlichung aber für Unbehagen und heftige Kritik. In Argentinien könnten die Akteure des oben zu sehenden Videos etwa wegen „Gewalt während der Geburt“ angezeigt und bestraft werden, schreibt die Zeitung „Clarin“ in einem Artikel. Auch im Nachbarland Honduras berichteten mehrere Zeitungen sehr kritisch über die Vorfälle.

Michael Pils
Michael Pils
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