Kirchen-Affäre

Lackner will „mögliche Irrwege“ aufzeigen

Salzburg
02.01.2019 12:42

Erzbischof Franz Lackner widmete einen Teil seiner Predigt zum Jahreswechsel im Salzburger Dom der Causa Bischof Alois Schwarz. Er wolle als Apostolischer Visitator in der Diözese Gurk-Klagenfurt „mögliche Irrwege aufzeigen“.

Das neue Jahr bringe „so manche schwere und herausfordernde Aufgabe“, erklärte der Erzbischof den Gläubigen. Er war am 20. Dezember von Papst Franziskus zum Apostolischen Visitator für die Diözese Gurk-Klagenfurt ernannt worden. Er werde in Gurk die Universalkirche vertreten und wolle „Verwundungen, Leiden und Missverständnisse wahrnehmen“, „mögliche Irrwege aufzeigen“ und „alles sorgsam prüfen.“ Seine Erkenntnisse werde er in Rom dem Papst berichten.

An den Anfang seiner Predigt stellte der Erzbischof eine Erkenntnis „aus einer Zeit, als das Christentum fürchterlicher Verfolgung ausgesetzt war“. Dennoch habe es schon in der jungen Kirche geheißen: „Der eigentliche Feind des Glaubens kommt nicht von außen.“ Der Widerstand von außen habe der Kirche in ihren Fundamenten noch nie geschadet, „wohl aber interne Streitigkeiten“, gab Lackner zu bedenken.

Lackner prüft ab Mitte Jänner

Bischof Schwarz wurde mit Mitte des Jahres als Bischof von Kärnten in sein Heimatbundesland versetzt. Zuvor hatte es heftige Kritik an seiner Amtsführung gegeben - bereits 2008 war das Thema zum ersten Mal auf der Tagesordnung der österreichischen Bischofskonferenz gestanden. Schwarz wird zudem eine Abhängigkeit von seiner „Schattenbischöfin“ Andrea Enzinger vorgerworfen. Ihr hatte er noch vor seinem Wechsel einen lukrativen Dienstvertrag für die Leitung des katholichen Bildungshauses in St. Georgen am Längesee gegeben. Die gelernte Volksschullehrerin aus Salzburg sollte pro Jahr 91.000 Euro verdienen und darüber hinaus einen Dienstwagen und eine Dienstwohnung erhalten.

Darüber hinaus wird Schwarz vorgeworfen, es mit dem Zölibat nicht so ganz genau genommen zu haben. Seine Schattenbischöfin wurde inzwischen gekündigt, erhält aber nach einer Klage vor dem Arbeitsgericht noch bis Ende März ihr Gehalt. Sie soll inzwischen zurück in Salzburg sein, weil ein Jobwechsel in die Diözese St. Pölten nicht möglich ist.

Erzbischof Lackner wird seine eigentliche Arbeit als Visitator Mitte Jänner beginnen.

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