Tournee-Fiasko

„Viele sind ratlos, weil sie sich nicht spüren“

Wintersport
02.01.2019 06:04

Völlig verpatzter Start ins Springerjahr! Österreichs Adler stürzten gestern in Garmisch ab - Huber als 15. rettete die angeknackste rot-weiß-rote Ehre. Extrem bitter: Für Kraft ist nach dem K.-o.-Duell-Aus gegen Schmid (D) die Tournee gelaufen. „Wir dürfen nicht den Kopf verlieren“, versuchte Coach Felder zu beruhigen.

Als 15. bewahrte Daniel Huber den rot-weiß-roten Adlerhorst vor der totalen Pleite. Nach Durchgang eins war er als einer von nur zwei qualifizierten Österreichern 23. gewesen, Fettner 30. Besonders prekär: In nur sechs Minuten hatten die Felder-Schützlinge alle Chancen auf die Tournee-Krone vergeigt: Erst stürzte Michi Hayböck ab, riss Huber extra 24 Punkte Rückstand auf den Leader und erneuten Sieger Ryoyu Kobayashi auf, geriet Stefan Kraft nach dem Absprung in Turbulenzen. Aus als 49., der Tournee-Traum ausgeträumt!

Alleine der erste Durchgang bedarf im Adlerhorst einer punktgenauen Aufschlüsselung. Mario Stecher und Andreas Felder verfielen gestern nach dem „Neujahrsspuk“ aber noch nicht in eine Schockstarre.

„Kein Weltuntergang“
„Das Ergebnis hat sich abgezeichnet. Von Anfang an sind wir in Garmisch nicht in die Gänge gekommen“, erklärte Oberadler Felder. Der vor den Heimspringen in Innsbruck und Bischofshofen zu beruhigen versuchte: „Es ist kein Weltuntergang. Viele sind ratlos, weil sie sich nicht spüren. Das ist eine Phase. Wir sind noch nicht gefestigt. Solche Ergebnisse werden uns heuer wohl noch öfter passieren!“

Klar: Man braucht am heutigen Ruhetag nicht alles zu hinterfragen. Oder, wie es die slowenischen Prevc-Brüder gemacht haben, von der Tournee aussteigen, sich nur aufs Training konzentrieren. „Weil es ein Wettkampfproblem ist, es im Training funktioniert“, bekräftigte Nordisch-Chef Stecher. „Jeder Athlet weiß genau, welche Fehler er gemacht hat. Meine Aufgabe ist es, zu versuchen, die Stimmung im Team wieder zu heben!“

Kraft behielt den Humor
Hart mit sich ins Gericht ging Stefan Kraft: „Ein guter Springer muss einfach überall zurechtkommen“, suchte der 25-Jährige gar nicht erst nach Ausreden. „Jetzt brauche ich nicht von Tagessiegen reden, muss sachlich und genau analysieren.“

Immerhin behielt sich der Salzburger seinen Humor. Angesprochen auf die Gründe für den Absturz, meinte der Salzburger süffisant: „Michi und ich hüpfen anscheinend immer miserabel, wenn wir nicht gemeinsam im Zimmer schlafen!“ Traditionell dürfen über Silvester die Springer-Freundinnen im Horst übernachten.

Valentin Snobe/Garmisch, Kronen Zeitung

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(Bild: KMM)



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