Nach Lawine:

„Dieser Einsatz war für alle lebensgefährlich!“

Steiermark
31.12.2018 13:40

Trotz schlechter Wetterbedingungen stieg am Sonntag eine Gruppe von Schneeschuhwanderern auf den Ahornkogel (Gemeinde Grundlsee) auf - wir berichteten. Eine Frau wurde dabei von einer Lawine mitgerissen. Den Bergrettern verlangte dieser Einsatz alles ab. Sie appellieren: „Schaut auf den Wetterbericht!“

Einheimische rieten der tschechischen Wandergruppe noch, aufgrund des schlechten Wetters nicht aufzusteigen. Doch die sieben Personen ignorierten die Warnung und brachen gegen 10 Uhr vom Gasthaus Trisselwand ins Tote Gebirge auf. Auf etwa 1600 Metern Seehöhe angekommen, realisierten die Schneeschuhwanderer, in welche Gefahr sie sich gebracht hatten, und wollten umkehren.

Wanderer im Risikogebiet
Doch da löste sich schon eine gewaltige Lawine und riss eine 33-Jährige etwa 100 Meter weit mit - bis sie an der Schneeoberfläche an einem Baum hängen blieb. Ihre Bekannten riefen sofort um Hilfe, was sich aber schwierig gestaltete, da sie weder Deutsch noch Englisch sprechen. „Per Handy schickte einer von ihnen dann eine Standortbestimmung. Als wir diese bekommen hatten, wussten wir sofort: Das ist absolutes Risikogebiet, ein Grat, wo der Wind mit bis zu 100 km/h bläst“, berichtet Markus Raich, der Einsatzleiter der Bergrettung Altaussee.

Noch dazu hatte heftiger Schneefall eingesetzt. Auch Sturm und Nebel machten den Einsatz eines Hubschraubers unmöglich. So machten sich die Bergretter mit Hunden, Alpinpolizisten sowie ein Notarzt unter Lebensgefahr zu Fuß auf. Mühevoll brachten sie die Verletzte mit einer Trage ins Tal. Meter für Meter galt es sie abzuseilen, nur für kurze Stücke konnte sie im steilen Gelände gezogen werden. Nach fünf Stunden wurde die Frau dem Roten Kreuz übergeben.

Was außerdem schockiert: Gerade einmal zwei der sieben Wanderer waren mit einem Lawinenpieps ausgestattet, eine Stirnlampe hatte keiner mit.Einmal mehr bleibt also zu warnen: Bei schlechtem Wetter keine Tour wagen!

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