„Krone“-Talk

Ballettstar Davide Dato: „Bin ein großer Genießer“

Adabei
30.12.2018 06:00

Staatsopern-Ballettstar Davide Dato über die Faszination Apfelstrudel, Pasta und Schönheit

„Krone“:Sie haben mich zu einem Apfelstrudel-Backkurs eingeladen.
Davide Dato: Bevor ich nach Wien kam, habe ich immer von diesem Strudel gehört und war davon fasziniert. Ich wusste aber nie, wie man es macht. Darum freue ich mich jetzt, dass ich weiß, wie es geht.

Sie sind ja mit 15 Jahren nach Wien gekommen, um Balletttanz zu studieren. War das für Sie auch eine große kulinarische Umstellung?
Ja, das Essen im Internat war damals ein Schock, weil es da z. B. Milchreis gab. In Italien hatte ich noch nie zuvor erlebt, dass man Reis mit etwas Süßem kombiniert, und habe gar nicht glauben können, dass das die Leute hier essen (lacht). Ich dachte damals, das ist ein Scherz, die halten mich zum Narren! Auch Nudeln mit Staubzucker war zu Beginn sehr seltsam, und ich mag es auch heute noch nicht besonders.

Sie sind also kein Süßer.
Ich mag es lieber salzig. Auf etwas Süßes kann ich leicht verzichten. Aber keinesfalls auf eine Pasta. Ich muss jeden Tag einen Teller Nudeln essen, davon bekomme ich die meiste Kraft. Aber ich fühle mich hier zu Hause und liebe vor allem die Lebensart. In Wien ist alles so gemütlich, und ich bin ja auch ein großer Genießer.

Was ist Ihre Lieblingspasta?
Ich liebe Farfalle, aber auch Penne und Spaghetti. Am liebsten esse ich Vollkornpasta. Die mache ich ganz einfach. Nur mit etwas Öl, Chili und Parmesan.

Gibt’s auch eine österreichische Speise, die Sie mögen?
Ich liebe Eiernockerln mit grünem Salat und Kernöl.

Müssen Sie sehr diszipliniert sein beim Essen?
Als Tänzer verbraucht man sehr viele Kalorien. Ich könnte mir daher wahrscheinlich jeden Tag ein Stück Apfelstrudel leisten.

Aber?
Ich versuche, mich einfach so gesund wie möglich zu ernähren.

Spielt Eitelkeit in Ihrem Job nicht auch eine große Rolle?
Sagen wir so: Ein gewisses Maß Eitelkeit braucht man als Tänzer, denn letztendlich geht es bei Ballett um Schönheit in ihrer Gesamtheit, verbunden mit dem Tanz und der Musik. Wir trainieren acht Stunden am Tag vor einem Spiegel, wir kennen unseren Köper in- und auswendig (lacht) und sehen da natürlich jeden Apfelstrudel.

Was ist für Sie Schönheit?
Schönheit ist natürlich zum einen immer eine Frage des individuellen Geschmacks. Aber ich glaube, Schönheit ist eines der wichtigsten Dinge, die es gibt und die jeder Mensch braucht. Und wenn etwas wirklich schön ist, dann wird es nie alt und bleibt für die Ewigkeit.

Stefan Weinberger, Kronen Zeitung

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(Bild: kmm)



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