„Krone“-Reportage
„Ich konnte nur noch in Parks übernachten“
Als Jugendlicher hatte er kein Dach mehr über dem Kopf und musste in der Jugendnotschlafstelle die Nächte verbringen. Heute betreibt Michael Lackner (27) eine Umzugsfirma und feierte das erste Weihnachtsfest mit seiner neuen Familie.
„Ich musste in Parks oder auf Spielplätzen übernachten.“
In der Jugendnotschlafstelle (kurz: Juno) in Klagenfurt schilderte uns Michael Lackner im Sommer 2012 seine bewegte Vergangenheit.
„Lacky“, wie ihn die meisten nennen, hat es am eigenen Leib erfahren müssen, wie es ist, kein Dach über den Kopf mehr zu haben.
Und das konnte nicht lange gut gehen: Als Teenager landete er bald auf der schiefen Bahn und musste sich sprichwörtlich durch das Leben boxen. Da blieb die Juno als letzter Ausweg.
„Ich will neu anfangen. Es ist nicht leicht, denn ich habe niemanden, der mir hilft. Aber ich will es schaffen“, lautete sein Vorsatz damals.
Heute, sechseinhalb Jahre später, haben wir „Lacky“ wieder getroffen. Man sieht: Der Neustart ist wahrlich gelungen. Der 27-Jährige ist stolzer Familienvater und besitzt eine Umzugsfirma. Ein Ding der Unmöglichkeit? Möchte man meinen. Doch Lacky erzählt seinen außergewöhnlichen Weg.
„Angefangen hat es damit, dass ich in einer Firma beim Transport und Aufbau von Möbeln geholfen habe. Daneben habe ich als Türsteher gearbeitet, was mir aber viel Ärger eingebrockt hat. Irgendwann dachte ich mir: Warum versuche ich es nicht selber?“
Vor drei Jahren schließlich meldete er sein Unternehmen an. „Damals besaß ich aber noch nichts - außer Schulden und Rechnungen vom Inkassobüro“, lacht er.
Anfangs wurden Werkzeuge und Auto noch ausgeliehen und die Kuscheldecke von zuhause musste zum Schutz der Möbel herhalten. „Aber mit der Zeit lief es besser und ich konnte kleinweise Dinge dazu kaufen.“
Mittlerweile fährt er mit eigenem Transporter und bedient Kunden in ganz Kärnten. „Seit dem Vorjahr kann ich davon leben und bin sehr glücklich.“
Das gilt auch für sein Privatleben. Mit Freundin Victoria, die er durch die Türsteherei kennengelernt hat, meistert er den Alltag. Im November wurde mit Töchterchen Melina das ganze Glück perfekt.
Da freut sich auch Tatjana, seine ehemalige Betreuerin in der Juno: „Ich bin sehr stolz auf ihn, vor allem, da ich weiß, wie viele Steine ihn in den Weg gelegt wurden.“
Und Lacky hat nicht vergessen, wer einst für ihn da war. Zu Weihnachten übergab er eine 200-Euro-Spende an die Juno. „Damit sie auch anderen helfen.“
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