Großes interview
Rabl-Stadler: „Ich höre 2020 definitiv auf“
Gefällt Ihnen Ihr Job noch so wie früher?
Mein Vater hat immer zu mir gesagt, ich bin ein Kind des Glücks. So sehe ich mich auch. Eine solche Aufgabe ausfüllen zu dürfen, ist ein Riesen-Glück. Ich mache es gerne und sage jetzt auch ein wenig selbstbewusst: Was man gerne macht, macht man auch gut.
Es gibt mittlerweile viele Stimmen, die sagen, die Frau Präsidentin möge doch verlängern. Haben Sie diese Stimmen auch schon gehört?
Ja, die habe ich gehört. Aber das kommt definitiv nicht infrage. Ich habe mehrfach verlängert und finde, es ist ein wunderbarer Schlusspunkt, wenn ich 2020 das Fest „100 Jahre Salzburger Festspiele“ an der Seite des von mir so geschätzten Intendanten Markus Hinterhäuser gestalten darf.
Wenn Hinterhäuser, dessen Vertrag bis 2021 läuft, verlängert, könnte Sie das zum Umdenken bewegen?
Nein, das habe ich mit ihm auch besprochen. Ich halte es für wichtig, dass bei einem Führungsteam nicht alle zur selben Zeit gehen. Markus Hinterhäuser soll seinen erfolgreichen Kurs fortsetzen. Dazu haben wir jetzt mit Lukas Crepaz als kaufmännischen Direktor wieder einen Dritten im Bunde. Da ist die Zeit gut, um in der Präsidentschaft jemand Neuen zu haben.
Also, klipp und klar: keine Verlängerung?
Ganz klipp und klar! Ich bin dem Schicksal sehr dankbar, dass ich körperlich und geistig so fit bin, aber man sollte das Schicksal auch nicht herausfordern.
Gibt es jemanden, von dem Sie glauben, der- oder diejenige wäre für die Nachfolge besonders geeignet?
Ich möchte nicht den Fehler vieler Unternehmensführer machen zu glauben, dass ich weiß, wer die beste Persönlichkeit ist. Ich würde dazu raten, dass man nicht von den Personen ausgeht, sondern von der Amtsauffassung. Soll der Nachfolger oder die Nachfolgerin ein Arbeitspräsident oder eine Arbeitspräsidentin sein oder nur repräsentieren?
Aber einige Grundvoraussetzungen gibt es?
Ich finde es sehr wichtig, dass es jemand ist, der es auf lange Zeit anlegt. Und es muss jemand sein, der in Salzburg lebt und den Spagat schafft zwischen regionaler Verwurzelung und Internationalität.
Gibt es solche Personen unter den genannten Kandidaten?
Ich glaube schon.
Sie wollen aber bis zum Schluss voll arbeiten?
Ich fühle mich jedenfalls nicht bedrängt und hoffe, dass es mir gegönnt ist, diese zwei Jahre noch als Präsidentin prägen zu können, ohne dass ich zu einer so genannten „Lame Duck“ werde, weil der oder die Neue schon feststeht. Laut Stellenausschreibungsgesetz muss meine Stelle im Frühjahr 2020 ausgeschrieben werden. Ich wäre dankbar, wenn ich die Festspiele 2019 noch ohne Nachfolgerin oder Nachfolger an meiner Seite mitgestalten dürfte.
Aber etwas Wehmut schwingt schon mit?
Natürlich wird es mir wahnsinnig schwer fallen, die Festspiele zu verlassen. Aber gerade weil sie mir so sehr am Herzen liegen, muss ich auch loslassen können.
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