Maggies Kolumne

So nicht, Jäger!

Tierecke
28.12.2018 13:02

Dieser Vorfall jüngst in der Steiermark hat für viel Wirbel gesorgt. Von einer (ohnehin umstrittenen) Treibjagd hatte sich ein Jagdhund zu Anrainern geflüchtet. Verängstigt, sichtlich panisch, sprang er immer wieder aufheulend hoch, war nicht zu beruhigen. Die Leute fanden schnell die Ursache dafür: Dem armen Tier war ein Stromhalsband umgebunden worden!

Und, dem Ganzen völlig hilflos ausgesetzt, fuhren Stromstöße durch seinen Körper. Der Hundebesitzer, der kurz darauf die Herausgabe seines Tieres und forsch auch die des Halsbandes forderte, reagierte auch noch drohend im Falle einer Anzeige: Man wolle es sich doch wohl nicht mit der Jägerschaft verscherzen. Das verstört einen auf vielen Ebenen. Einerseits ist Strom als unerlaubte Dressurhilfe schon längst und strengstens verboten. Andererseits widerlegt die Anwendung solcher feigen Methoden alles, wofür Waidmänner so gern stehen möchten und was sie sich stolz auf die Fahnen heften: Tierschutz. Und dass sie Experten in der Hundeausbildung wären.

So etwas anzuwenden ist ein Armutszeugnis, es ist so erbärmlich, beweist nichts, außer dass man keine Ahnung hat von Ausbildung und den Hund nicht als fühlendes Mitgeschöpf sieht. Der steirische Landesjägermeister, der diese Methode scharf verurteilt, wird mit den Ausbildnern Klartext reden. Es wäre aber gut, würde das bundesweit veranlasst. Denn so schlimm wie der Vorfall selbst ist, ist, was wir in Folge mehrfach gehört haben: dass Misshandlung bei der Ausbildung kein Einzelfall sein soll! Die schwarzen Schafe gilt es ausfindig zu machen. Sie werfen ein ganz schlechtes Bild auf die gesamte Jägerschaft.

Maggie Entenfellner, Kronen Zeitung

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