Bei Truppenbesuch

Video: Trump verrät Stationierung von Navy Seals

Ausland
27.12.2018 22:24

US-Präsident Donald Trump hat während seines Truppenbesuchs im Irak offenbar unbeabsichtigt den Stationierungsort eines Teams der US-Spezialeinheit Navy Seals öffentlich gemacht. Trump veröffentlichte nach seiner Abreise ein Video auf Twitter, das ihn zeigt, wie er mit US-Soldaten posiert, Hände schüttelt und Autogramme gibt (siehe oben). In einer Szene reckt er an der Seite von Soldaten, bei denen es sich um Spezialkräfte handelt, den Daumen in die Höhe.

Trump war am Mittwochabend überraschend zu einem kurzen Truppenbesuch in der westirakischen Provinz Anbar eingetroffen. Dort unterhielt er sich mit US-Soldaten und verteidigte seine Absicht, bald das gesamte US-Kontingent aus dem benachbarten Bürgerkriegsland Syrien abzuziehen.

Laut Protokoll des Truppenbesuchs - vom Weißen Haus noch vor dem Ende des Truppenbesuchs veröffentlicht - hatte ein Mann namens Kyu Lee dem US-Präsidenten in einem Speisesaal des Luftwaffenstützpunktes Al-Asad gesagt, er sei der Militärgeistliche von Navy Seal Team 5. Nach Lees Aussage entgegnete Trump darauf: „Hey, wenn das so ist, lasst uns ein Foto machen.“

Gesichter üblicherweise unkenntlich gemacht
Üblicherweise wird der Standort von Spezialkräften der US-Armee geheim gehalten. Wenn ihre Mitglieder auf Fotos oder Filmen aus Einsatzgebieten zu sehen sind, werden ihre Gesichter und andere Eigenheiten, mit denen sie identifiziert werden könnten, unkenntlich gemacht.

Trump hat als Präsident weitreichende Befugnisse, geheime Informationen für die Öffentlichkeit freizugeben. Mit seinem Video dürfte er also nicht gegen offizielle Regeln verstoßen haben. Beobachter kritisierten dennoch, Trumps Video gefährde die Sicherheit von Armeeeinsätzen.

Geheimdienstexperte warnt vor Gefahr
Malcolm Nance, ein früherer Geheimdienstspezialist bei der US-Armee, sagte dem Magazin „Newsweek“, wenn die Identität von Spezialkräften öffentlich werde, bestehe die Gefahr, dass sie „von einer feindlichen Regierung inhaftiert oder von einer terroristischen Gruppe gefangen genommen“ würden. Das US-Kommando für Spezialeinsätze (Socom) äußerte sich auf Anfrage zunächst nicht zu dem Vorfall.

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