Legende Alfred Eder

Zu Tränen gerührt

Salzburg
28.12.2018 14:20

Salzburgs „Biathlon-Guru“ Alfred Eder geht in Pension: Was ihn besonders bewegte, wie der 65-Jährige seinen Ruhestand plant.

„Ich fühle mich noch gar nicht so alt“, grinst Alfred Eder. Der Saalfeldener feiert am Freitag seinen 65. Geburtstag. Den letzten in Diensten des Bundesheers. Mit Jahresbeginn ist Eder Pensionist. „Ich sehe das auf keinen Fall negativ“, erklärt er, „kann jeden Tag frei entscheiden, was ich machen will.“ Wobei er sofort anfügt: „Es war bisher auch schön. Da muss ich mich beim Heer dafür bedanken, dass sie mir das alles ermöglicht haben.“

Nach seiner aktiven Karriere als Biathlet, die mit zwei WM-Bronzemedaillen und sechs Olympiateilnahmen höchst erfolgreich verlief, blieb er dem Sport treu. Zunächst als Nachwuchstrainer, später als Chef des Nationalteams führte er zahlreiche Jungathleten ins Profigeschäft. Aktuell ist Salzburg die Nummer eins Österreichs, stellt ein Gros des Weltcup-Teams. „Daran erkennt man, welch tolle Arbeit Fred geleistet hat. Das ist vor allem sein Verdienst“, streut ihm nicht nur Weltklasse-Athlet Julian Eberhard Rosen.

Alfred Eder: Auch mal auf Konfrontationskurs
Seine Erfolge sind eindrucksvoll, „Stolz“ empfindet er deshalb aber keinen. „Damit tue ich mich schwer“, verrät er. Es bereitet ihm aber große Freude, seine einstigen Schützlinge heute um Siege und Podestplätze kämpfen zu sehen. „Sicher freut man sich darüber.“

Eder setzte sich immer für seine Athleten ein. Sah er diese ungerecht behandelt, ging er auch mit dem ÖSV auf Konfrontationskurs. Das kam nicht bei allen gut an, doch das war ihm egal. „Es gibt nichts zu bereuen. Ich bin mir selbst treu geblieben, habe kein schlechtes Gewissen und nie jemanden betrogen.“

Die Vorfälle rund um Olympia 2006 in Turin, als er sich mit Dopingvorwürfen auseinandersetzen musste, kosteten viel Kraft. Eder wurde entlastet, doch die Erinnerungen blieben. Ebenso wie die guten. „Oslo war schön“, sieht man das Strahlen in Freds Augen. Er meint die WM ’16, als Sohn Simon seine erste Einzelmedaille gewann.

Da konnte das nach außen hin oft ruhig und sachlich wirkende Geburtstagskind seine Emotionen nicht verbergen, war zu Tränen gerührt. „Das dauerte nicht lange, passierte schnell“, denkt er gerne zurück. „Das ganze Rennen berührt dich. Es war schon etwas ganz Besonderes!“

Aufhören? Kein Thema!
Tränen ob seines Ruhestands gibt’s keine. Frau Helene scherzt, sie habe Angst, dass er nun immer daheim sei. Das werde aber nicht passieren, verspricht der Vize-Leutnant. „Die Athleten werden mich nicht so schnell los. Zumindest die, die mich noch haben wollen“, grinst er. Davon gibt’s genug, ist Eder doch der Architekt der Salzburger Biathlon-Erfolge.

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