Trotz Polizeischutz

Mafia-Kronzeuge: Bruder mit 20 Schüssen getötet

Ausland
26.12.2018 19:51

Der jüngste Mord im Mafia-Milieu hat in Italien besonderes Aufsehen erregt. Der Bruder eines Kronzeugen ist am Heiligen Abend von Unbekannten, die vor seiner Wohnung gewartet haben, erschossen worden. Trotz des speziellen Schutzes durch die Polizei gelang es den Attentätern, den 51-Jährigen mit mindestens 20 Schüssen zu töten, als dieser sein Auto in einer Garage parkte.

Bei dem Toten handelt es sich laut Medienberichten um Marcello Bruzzese, den Bruder eines Angehörigen einer Familie im Dienste der Mafia-Organisation ‘Ndrangheta. Der Bruder, Girolamo Bruzzese, soll seit seinem Attentat auf einen Mafiaboss, das dieser allerdings überlebt hat, mit der Polizei kooperieren. Dank dieser Zusammenarbeit konnten nicht nur das Attentatsopfer, sondern auch mehrere andere Mitglieder verhaftet werden. Die italienische Polizei vermutet Rache hinter dem Mord an Bruzzese, der nun auch Innenminister Matteo Salvini beschäftigt.

Kritik an Nutella-Brot essendem Innenminister
Der rechtspopulistische Lega-Chef hatte Mittwochfrüh ein Selfie von sich mit einem Nutella-Brot getwittert (siehe unten). „Wenn Sie Brot und Nutella aufgegessen haben, hätten wir gerne ein paar Informationen“, schrieb daraufhin der Bürgermeister von Pesaro, Matteo Ricci, auf Twitter an Salvini gerichtet. Die Stadt sei verstört angesichts des Mordes an einem Mann, der unter Zeugenschutz stand.

Salvini: „Mafia wird in einigen Monaten ausradiert sein“
Erst vor wenigen Tagen hatte Salvini angekündigt, die Regierung in Rom werde „in einigen Monaten oder Jahren“ die Mafia ausradieren. „Wir sind stärker. Sie können noch einige Monate oder Jahre aushalten, doch Mafia, Camorra und ‘Ndrangheta werden bald aus diesem wunderbaren Land verdrängt werden“, tönte der oberste Kommandant der Polizei in Italien. Mit seinen Worten erntete Salvini viel Kritik. „Um die Mafia zu bekämpfen, muss man das Phänomen gut kennen. Man braucht klare Ideen und konkrete Maßnahmen. Slogans genügen nicht“, sagte der sozialdemokratische Parlamentarier Carmelo Miceli, Mitglied der nationalen Anti-Mafia-Kommission.

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