„Gun Buyback“

300 Morde: Polizei kauft Bewohnern 2000 Waffen ab

Ausland
26.12.2018 10:44

Jahr für Jahr werden in Baltimore mehr als 300 Menschen ermordet. Um die Gewaltkriminalität einzudämmen, hat die Polizei der 600.000-Einwohner-Stadt an der US-Ostküste daher nun zum „Gun Buyback“ geladen und fast 2000 Waffen von Bewohnern aufgekauft - darunter auch ein Granatwerfer.

Insgesamt sammelten die Beamten 1860 Waffen ein, wie ein Sprecher am Dienstag mitteilte. Die Polizei hatte 100 Dollar pro Revolver, Pistole oder Gewehr, 200 Dollar für halbautomatische Gewehre und 500 Dollar (438 Euro) für vollautomatische Gewehre geboten. Außerdem wurde Anonymität zugesichert.

Mit der dreitägigen Aktion wollte die Polizei die Zahl der im Umlauf befindlichen illegalen Waffen reduzieren - und so die Gewaltkriminalität eindämmen. In Baltimore wurden vier Jahre in Folge mehr als 300 Menschen ermordet. Für den Waffenrückkauf stellte die Stadt 250.000 Dollar (fast 220.000 Euro) bereit.

„Große Verschwendung“
Die Aktion ist allerdings umstritten. Die Zeitung „Baltimore Sun“ bezeichnete sie in einem Kommentar als „große Verschwendung von Zeit, Geld und Ressourcen“. Kriminelle würden ihre Waffen auf diese Weise nicht abgeben. Polizeichef Gary Guttle argumentierte in der Zeitung dagegen, wenn Waffen „nicht existieren, nicht zu Hause sind, können sie nicht verwendet und nicht gestohlen werden“.

40.000 Schusswaffen-Tote in den USA
In den USA garantiert der zweite Verfassungszusatz das Recht auf privaten Waffenbesitz. In rund jedem dritten Haushalt gibt es eine Schusswaffe. Durch Schusswaffen starben in den USA im vergangenen Jahr fast 40.000 Menschen. Die Zahl umfasst auch Selbstmorde.

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