Nach Haft in Türkei
Journalist Max Zirngast auf freien Fuß gesetzt
Nach drei Monaten im Gefängnis und einer weiteren Nacht in Polizeigewahrsam ist der österreichische Journalist Max Zirngast in der Türkei nun endlich auf freien Fuß gesetzt worden. Zirngast war in der Nacht auf Dienstag aus der Haft entlassen, allerdings wegen eines fehlenden Dokumentes der Migrationsbehörde noch eine weitere Nacht in Polizeigewahrsam festgehalten worden. Die Freilassung erfolgte allerdings unter Auflagen: Zirngast darf die Türkei nicht verlassen und muss sich wöchentlich bei der Polizei melden.
Zirngast wurde seit gestern Abend auf einer Polizeistation in Ankara festgehalten. Auch wurde er in Handschellen in ein Spital zu einer medizinischen Untersuchung geführt. Der Vorwand der Polizei war, dass wichtige Papiere der Ausländerbehörde fehlen würden und er daher nicht nach Hause gehen dürfe. Erst am Dienstagnachmittag wurde er endgültig auf freien Fuß gesetzt.
Zehn Jahre Haft drohen
Ein Anwalt des Österreichers hatte am Montagnachmittag mitgeteilt, Zirngast müsse sich wegen des Vorwurfs der Mitgliedschaft in einer Terrororganisation vor Gericht verantworten. Der Prozess beginnt demnach am 11. April 2019. Das türkische Gericht akzeptierte seinen Anwälten zufolge am Montag die Anklageschrift, wie die Nachrichtenagentur Reuters berichtete. Laut früheren Angaben drohen bei einer Verurteilung bis zu zehn Jahre Haft.
„Daher muss unser solidarischer Kampf so lange weiter gehen, bis Zirngast als freier Mann die Türkei verlassen darf“, so Fred Turnheim, Präsident des Österreichischen Journalistenclubs (ÖJC). Zirngast wurde erst vor wenigen Tagen der heurige „Dr. Karl Renner Solidaritätspreis“ des ÖJC überreicht.
Regierungskritische Texte verfasst
Der 1989 geborene Steirer studiert seit 2015 Politikwissenschaft an der Technischen Universität des Nahen Ostens in Ankara und schreibt für verschiedene Medien in der Türkei und im Ausland, darunter das deutschsprachige linksradikale Magazin „re:volt“. Dabei setzte er sich kritisch mit dem Verhältnis der Türkei zur verbotenen Arbeiterpartei Kurdistans PKK auseinander und verfasste regierungskritische Texte.
Kommentare
User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB).


Nachrichten aus meinem Bundesland

Wir benötigen Ihr Einverständnis, um Ihnen auch weiterhin vollen Zugriff auf unser Angebot zu ermöglichen.
Um Ihnen redaktionelle Inhalte detailliert und umfangreich aufzubereiten und so Ihr Leseerlebnis zu verbessern, nutzen wir Beiträge aus sozialen Netzwerken (z. B. Facebook) und anderen Applikationen (z. B. Google Maps).
Durch die Nutzung von Cookies, JavaScript und ähnlichen Technologien haben wir mit unseren qualifizierten Partnern die Möglichkeit, Ihnen personalisierte Werbung zu zeigen.
Sollten Sie die Verarbeitung Ihrer Daten reduzieren wollen, können Sie uns auch als ePaper oder Printausgabe lesen. Weiter zum Abo-Shop.
Nähere Informationen finden Sie in unserer Datenschutzinformation und den Cookie-Informationen.
Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung.