Beitragstäterschaft

Mafia-Mord in Wien: U-Haft über „Zeugen“ verhängt

Wien
25.12.2018 12:53

Über jenen 29-Jährigen, der an der Mafia-Fehde mit einem Toten und einem Schwerverletzten mitten in Wien beteiligt gewesen sein soll, ist am Christtag die Untersuchungshaft verhängt worden. Der Mann, der zunächst als Zeuge gegolten hatte, war bereits am Sonntagnachmittag festgenommen worden.

Der Beschuldigte bestreitet nach Angaben seiner Anwältin Heike Sporn eine Beteiligung an dem Attentat. „Er sagt, er hat damit überhaupt nichts zu tun, außer dass er Erste Hilfe geleistet hat. Wieso der Verdacht auf ihn gefallen ist, kann er sich nicht erklären“, so die Juristin.

Tatbegehungs- und Fluchtgefahr
Das Gericht sieht dies jedoch anders: Wegen Beitragstäterschaft wurde U-Haft über den Verdächtigen verhängt. Tatbegehungs- und Fluchtgefahr sind zudem in diesem Fall aber auch nicht auszuschließen, so Gerichtssprecherin Christina Salzborn. Welche Rolle der 29-Jährige bei dem Tötungsdelikt gespielt hat, ist weiterhin unklar. Vor Gericht machte er keinerlei Angaben.

Zu der blutigen Mafia-Fehde war es am Freitagnachmittag in der City in einer Passage vor einem bekannten Lokal gekommen: Plötzlich fielen mehrere Schüsse, ein 32-Jähriger sackte tödlich getroffen zusammen. Sein 23 Jahre alter Begleiter erlitt schwerste Verletzungen. Der Schütze ergriff die Flucht.

Bei dem Todesopfer handelte es sich um Vladimir Roganovic. Er galt nach Angaben der montenegrinischen Polizei als „hochrangiges Mitglied“ des Kavacki-Clans. Zwischen dieser Gruppierung und dem Skaljarski-Clan herrscht seit Jahren ein regelrechter Krieg um die Vorherrschaft am Balkan, was den Handel mit Drogen betrifft. Als Ende 2014 200 Kilogramm Kokain spurlos verschwanden, soll sich der Krieg zwischen den Banden entzündet haben. Die Fehde soll mittlerweile rund 40 Todesopfer gefordert haben.

Nach dem 23-jährigen Schussopfer Stefan V. war bereits international gefahndet worden. Bei ihm soll es sich um einen Sohn des einstigen Bosses der montenegrinischen Mafia in der Vojvodina-Hauptstadt Novi Sad handeln. Über ihn wurde bereits die Auslieferungshaft verhängt. 

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