Im Auftrag des Papstes
Erzbischof als Ermittler in Kärnten aktiv
Papst Johannes Paul II. beauftragte im Jahr 2004 den damaligen Feldkircher Bischof Klaus Küng mit der Prüfung der Diözese St. Pölten. Dort sitzt seit dem Frühjahr Alois Schwarz auf dem Bischofsstuhl. Seine Amtsführung in der Diözese Gurk von 2001 bis 2018 muss nun Erzbischof Lackner als Visitator prüfen: „Meine erste Aufgabe ist es, zu hören. Mit größtmöglicher Offenheit werde ich auf alle Seiten zugehen, alles prüfen und den Bericht nach Rom übermitteln.“ Die eigentliche Arbeit beginnt Mitte Jänner.
Lackners Bestellung war eine logische Konsequenz. Als Erzbischof von Salzburg ist er Metropolit der Kirchenprovinz Salzburg, der die Diözesen Graz-Seckau, Gurk-Klagenfurt, Innsbruck und Feldkirch unterstehen.
Der Visitator ermittelt mit einem eigenen Team
Was genau tut ein Visitator, fragte die „Krone“ den Salzburger Prälaten und Kirchenrechtler Johann Reißmeier: „Der Visitator handelt im Auftrag des apostolischen Stuhls. Seinen Auftrag hat der Erzbischof von der Bischofskongregation erhalten.“ Vorgegeben ist, bis wann sich der Vatikan einen Bericht erwartet, welche Fragen er geklärt haben will und dass der Visitator Fachleute an seine Seite holen soll. Reißmeier: „Der Erzbischof ist ja kein Wirtschaftsexperte. Er wird sich sicher jemanden holen, der Bilanzen lesen kann.“
Lackner und sein Team, das er erst zusammenstellt, werden sich durch sämtliche Protokolle von entscheidenden Sitzungen, alle wirtschaftlichen Unterlagen und die eingegangenen Beschwerdebriefe wühlen. Kann man Lackners Rolle mit der eines Sonderermittlers vergleichen? „Das geht zu weit, weil es bedeuten würde, dass es um strafrechtlich relevante Dinge geht“, so Kirchenrechtler Reißmeier. Schwarz wird unter anderem vorgeworfen, er hätte es mit dem Zölibat nicht allzu streng genommen – das interessiert kein weltliches Gericht.
Am Ende berichtet Lackner direkt an den Vatikan, der dann entscheidet, wie es weitergeht.
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