Skandal in Kärnten

Bischof: „Es wird keine Vertuschung geben“

Steiermark
21.12.2018 06:00

Man merkt ihm an, dass ihm der Kärntner Kirchenskandal nahe geht. Denn es geht nicht nur um „die Kärntner, es geht um die Kirche im Ganzen“. Kurz vor Weihnachten trübt die Affäre um den ehemaligen Klagenfurter Bischof Alois Schwarz das bevorstehende Weihnachtsfest. Es gibt erste Kirchenaustritte.

Die Schockwellen des Kärntner Skandals schwappen auch über die steirische Diözese. Man differenziert nicht, stellt „die Kirche“ unter Generalverdacht. Es soll bereits erste Austritte geben - mit der Begründung, der Kirchenbeitrag werde offensichtlich „verschwendet“. Viele nehmen die Affäre auch als willkommenen Anlass, um der Kirche den Rücken zu kehren.

Bischof ortet Schaden für katholische Kirche
All das schmerzt den steirischen Bischof, der einen „Schaden für die Kirche“ ortet. Und darum hält er es für wichtig und richtig, dass der Vatikan die Causa rund um den ehemaligen Kärntner Bischof Alois Schwarz prüft: „Die Sache liegt jetzt in Rom, und Rom hat die Aufgabe zu schauen, was dran ist“, sagt er zur „Krone“. Den immer wieder geäußerten Vorwurf der Vertuschung will Wilhelm Krautwaschl nicht gelten lassen: „Es wird keine Vertuschung geben. Rom als höchste Instanz muss zuerst alle Unterlagen haben, bevor sie etwas beurteilen kann. Ich habe Vertrauen, dass schnell gehandelt wird.“

Den konkreten Fall kann und will Krautwaschl mangels Kenntnis der genauen Unterlagen nicht kommentieren - nimmt ihn aber zum Anlass, auch eigenes Handeln zu hinterfragen: „Machen wir unsere Hausaufgaben auch gut genug?“

Lackner soll die Causa untersuchen
Dem Wunsch Krautwaschls nach einem schnellen Handeln entsprach Rom prompt: Gestern Nachmittag wurde der Salzburger Erzbischof Franz Lackner (62), ein Steirer, vom Papst zum Apostolischen Visitator für die Diözese Gurk ernannt. Bei der von Franziskus angeordneten Visitation gehe es um eine „transparente Klärung“, heißt es in einer Erklärung.

Im Zentrum stehe „die Sorge für den Glauben des Volkes Gottes und die Wiederherstellung des Vertrauens in seine Hirten“. Lackner, der das Amt im Jänner übernehmen wird, will „mit größtmöglicher Offenheit auf alle Seiten zugehen, alles prüfen und einen Bericht nach Rom übermitteln“.

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