Starke Ansage

Marek will nach der Wahl den Posten der Bürgermeisterin

Wien
31.01.2010 16:57
Wiens neue VP-Chefin Christine Marek will bei der Wahl im Oktober Amtsinhaber Michael Häupl (SP) vom Thron stoßen – und sie spricht dieses Ziel offen aus: "Ich will gewinnen, ich will Bürgermeisterin werden." Dabei gehe es nicht um persönliche Befindlichkeiten, sondern um einen grundlegenden Politikwechsel. Schließlich habe die SP schon fast eine Kärntner Mentalität, ärgert sich Marek: "Wir haben nicht das Geldverteilen an die Menschen am Rathausplatz, aber wir sind schon nah dran."

Durch Wohlfühl-Placebos werde Steuergeld in unglaublicher Dimension verschwendet: "Die Probleme werden mit Pflastern zugeklebt, die sehr teuer sind." Gegen diese "Geldvernichtungsmaschinerie SP-Wien" gelte es, die Probleme klar anzusprechen und zugleich Lösungen zu präsentieren. So könne man auch Menschen für sich gewinnen, die derzeit zur FP tendierten oder sich als Nichtwähler deklarierten. "Wir tun nicht alles unter die Kuscheldecke, wir benennen die Probleme", so die VP-Politikerin. Hier gingen eine klare Werteorientierung und eine moderne, offene Gesellschaftspolitik einher.

Problem mit Feier für Abtreibungsklinik
Die Trauungssäle der Standesämter blieben auch unter einer Bürgermeisterin Marek für verpartnerungswillige homosexuelle Paare offen: "Ich sehe keinen Anlass, da ein Thema aufzumachen, das erledigt ist." Anders hingegen sähe bei ihr der Umgang mit dem Ambulatorium am Fleischmarkt aus, für das im Vorjahr im Rathaus ein Empfang gegeben wurde: "Zu sagen: Ich feiere eine Cocktailparty, weil eine Abtreibungsklinik 30. Geburtstag hat, das ist so was von daneben. Das würde es sicher nicht geben."

Marek will im Duell Häupl-Strache nicht untergehen
Bedenken, sich vor der Wien-Wahl im Oktober in einem Schmutzkübelwahlkampf wiederzufinden, hat Marek nicht: "Ich fürchte ihn nicht, aber er wird kommen. Wir werden uns hier sicher nicht hineinziehen lassen, sondern wohltuend konstruktiv abheben." Deshalb habe sie keine Angst, in einem bevorstehenden "Duell" Häupl gegen FP-Chef Heinz-Christian Strache nicht gehört zu werden.

VP-Regierungsbeteiligung für Marek fast sicher
Dabei sei ihr bundespolitischer Brotberuf als Familienstaatssekretärin kein Nachteil: "Das ist sogar ein Asset." Schließlich sei ein Großteil ihrer erfolgreichen Projekte wie der verpflichtende Gratiskindergarten oder das einkommensabhängige Kindergeld sehr bedeutsam für Wien. Nach einem Wahlerfolg sei sie aber bereit, das Staatssekretariat zu verlassen: "Ich gehe davon aus, dass wir mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit Regierungsverantwortung übernehmen können." Und dann werde sie mit größter Überzeugung nach Wien gehen.

Zusammenarbeit entweder mit FP oder Grünen möglich
Eine Zusammenarbeit aller drei jetzigen Oppositionsparteien VP, FP und Grüne sei dank des "Flohhaufens an Ideologien" zwar auszuschließen, eine Zweierkoalition mit einer der beiden Parteien sei aber gegebenenfalls durchaus vorstellbar: "Ich schließe im Vorhinein niemanden grundsätzlich aus. Für uns ist jeder ein Partner, mit dem es eine stabile Mehrheit gibt und mit dem wir gemeinsam Lösungen in einem Regierungsprogramm verankern und die Stadt voranbringen können. Die Frage ist aber auch, wer überhaupt willens und in der Lage dazu ist."

Marek will bei Wahl "klar zulegen"
In Prozenten will sie ihr Wahlziel für den Wien-Urnengang am 10. Oktober nicht ausdrücken. "Klar zulegen und so stark werden, dass die Zukunft Wiens nicht länger ohne uns gestaltet werden kann", laute die Devise. Derzeit verfügt die VP über 18,77 Prozent bzw. 18 Mandate im Gemeinderat. Sie ist damit zweitstärkste Fraktion hinter der mit absoluter Mehrheit regierenden SP.

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