Sehr umstritten

Sicherheitsakademie begleitet von Protest eröffnet

Steiermark
19.12.2018 18:37

Seit Mittwoch trainieren sie offiziell in Mureck - die ersten Schüler der ISA-Sicherheitsakademie. Während drinnen im Hotel-Restaurant Villaggio Fabiani simulierte Messerattacken filmreif abgewehrt werden, protestiert draußen ein Grüppchen gegen die israelischen Ausbildner. Aber es gibt auch seriöse Kritik.

Rund ein Dutzend Demonstranten stand Mittwochmittag vor dem Hotel in der Nähe des Röcksees. „Free Palestine“ („Befreit Palästina“) war auf einem Schild zu lesen. Damit ist klar, woher der Protest-Wind weht: Der Veranstalter der ISA-Sicherheitsakademien kommt aus Israel, ist noch dazu ein Ex-Mossad-Agent. Also nutzt die „steirische Friedensplattform“ rund um die bekannte Kopftuch-Fürsprecherin Helga Suleiman mit ihrem Auftritt gegen die Selbstverteidigungskurse in Mureck die Möglichkeit, ihre israelfeindlichen Botschaften unters steirische Volk zu bringen.

Touristiker machen sich Sorgen
Ernst zu nehmen sind hingegen Einwände der Politik gegen das Trainingscamp, etwa von Bürgermeister Anton Vukan (SPÖ): „Die anderen Tourismusunternehmer finden es nicht förderlich, wenn Vermummte mit Waffen herumlaufen - ob die nun echt sind oder nicht.“ Zudem habe der Betreiber Corino Fabiani die Nutzungsänderung seines Gastrobetriebs nicht bei der Gemeinde gemeldet.

Vom antizionistisch motivierten Protest der „Friedensplattform“ distanziert sich Vukan aber ebenso wie der grüne Klubchef Lambert Schönleitner. Der beschreibt das ISA-Camp kurzerhand als „Tötungkurs“ - und will Innenminister Herbert Kickl (FPÖ) zur Überprüfung der Akademie auffordern.

Verfassungsschutz ist alarmiert
Tatsächlich ist der Verfassungsschutz schon alarmiert - und zwar sowohl wegen des israelischen Camps als auch wegen der palästinensischen Gegner. Gegen beide läge derzeit nichts vor, beide würden jedoch beobachtet, so die Auskunft.

„Es geht darum, Gefahren vorzubeugen“
Camp-Veranstalter Corino Fabiani hingegen versteht die Aufregung nicht. „Es steht eben nicht an jeder Straßenecke ein Polizist. Bei uns geht es darum, Gefahren vorzubeugen.“ Und auch der ISA-Chef Mirza David, der am Mittwoch zur Eröffnung nach Mureck kam, verteidigt die wegen ihrer Brutalität umstrittene Kampftechnik „Krav Maga“ aus Israel: „Vorrangiges Ziel ist es, Messerattacken im öffentlichen Raum abzuwehren.“

Matthias Wagner
Matthias Wagner
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