Kärntner Idyll

Winterurlaub im Lesachtal

Reisen & Urlaub
23.12.2018 09:00

Naturgewalten haben im Herbst das wunderschöne naturbelassene Kärntner Lesachtal schwerstens getroffen. Trotzdem wird von den Bewohnern alles unternommen, um Gästen einen unvergesslichen Winterurlaub zu ermöglichen.

Es ist bitterkalt, die Luft klar, und der Schnee knirscht unter den Schuhen. Die Wälder tragen ihr weißes Winterkleid, die Unwetterschäden liegen versteckt unter in der Sonne glitzernden Tiefschneehängen. Es ist Winter geworden im Lesachtal. Wohlige Wärme dringt aus den Bauernhäusern, ebenso wie der unverkennbare Duft von frisch gebackenem Lesachtaler Bauernbrot. Eine regionale Köstlichkeit.

Unsere Winterwanderung führt uns vom Hotel Wanderniki in Obergail auf die idyllische Steineckenalm. Oben zeigt sich uns das Lesachtal mit all seiner Schönheit. Kein Massentourismus, kein Rummel, keine wild in die Berge gebauten Lifte und Seilbahnen zerstören hier dieses Kärntner Idyll.

Wer trotzdem Ski fahren will, macht es wie die Lesachtaler selbst: Montiert sich Felle unter die Bretter und meistert den Aufstieg aus eigener Kraft. Verständlich, dass sich im Lesachtal Urlauber wohlfühlen, die entweder Ruhe in der Natur suchen oder in dieser ihren Körper richtig spüren wollen. Nicht umsonst wurde das Kärntner Lesachtal durch die hervorragende und weitblickende Alpenverein-Initiative zum „Bergsteigerdorf“ geadelt.

Doch zurück auf die Steineckenalm
Unser Blick weitet sich. Auf der gegenüberliegenden Sonnseite des Tales wird Liesing von der Sonne gewärmt, Lesachtaler Kinder tollen und spielen im Schnee, machen eine Schneeballschlacht, sausen mit Bob und Schlitten die Hänge hinunter, während sich dahinter die Gailtaler Alpen und die schroffen Gipfel der Lienzer Dolomiten aufbauen. Das Lesachtal ist im Winter wahrlich ein Tal wie aus dem Bilderbuch.

„Helft uns, macht Urlaub im Lesachtal!“
Nichts ist mehr von den zerstörerischen Naturgewalten zu sehen, dennoch sind die Bilder von Muren, abgerutschten Straßen und weggefegten Wäldern noch in den Köpfen vieler verankert. Urlauber bleiben deshalb heuer aus. „Es gab Stornierungen“, klagt Bürgermeister Johann Windbichler. „Das ist die zweite Katastrophe, die uns Lesachtaler trifft!“ Denn viele Bauern im Tal müssen jetzt nicht nur die Unwetterschäden verkraften, die so manchen in seiner Existenz gefährden, sondern ihnen fehlt auch noch das Einkommen aus dem Tourismus, auf das sie im Winter angewiesen sind.

Der Appell des Bürgermeisters lautet daher: „Helft uns, macht Urlaub im Lesachtal!“ Also bei jenen Lesachtalern, die hier das ganze Jahr über leben, das Tal pflegen und bewirtschaften und somit die Region zu dem machen, was das Lesachtal ist: eines der naturbelassensten und schönsten Täler in Europa.

Doch von „Katastrophen-Urlaub“ wollen die Lesachtaler nichts wissen. Denn kaum hatten sich Sturm und sintflutartiger Dauerregen wieder verabschiedet, packten alle zusammen an, um die Infrastruktur wieder herzustellen. „Unsere Bergführer, Bergretter und Bergprofis sind sofort raus, um die Wege so gut wie möglich wieder begehbar zu machen“, erklärt Hotelier Nikolaus Lanner und ergänzt: „Für Skitourengeher und Schneeschuhwanderer wird heuer vielleicht nicht jeder Berg bei uns im Tal machbar sein, aber wir haben so viele schöne Bergziele zur Auswahl, da ist sicher für jeden etwas Passendes dabei.“

Der Lesachtaler Bergführer Mario Lugger, der normalerweise weltweit Kunden mit außergewöhnlichen Abenteuern begeistert, bleibt diesen Winter zu Hause: „Wir müssen einfach alle zusammenhalten, um wieder Normalität zurück ins Tal zu bringen.“ Und so wird Mario heuer seine Frau Helene unterstützen, die auf ihrem Hof – wie so viele im Lesachtal – Urlaub auf dem Bauernhof anbietet.

Doch nicht nur für Skitourengeher sowie Winter- und Schneeschuhwanderer ist das schneesichere Lesachtal ein wahres Dorado. Auch Langläufer finden hier einzigartige Möglichkeiten. Mit der rund 60 Kilometer langen Grenzlandloipe nahe der italienischen Grenze ist hier auch eine der schönsten sowie abwechslungsreichsten Loipen in den südlichen Alpen zu finden. Denn egal, ob klassischer Langlauf, Nordic Cruising oder stilvolles Skaten, hier kann man im Winter die klare Luft in den Lungen und die wärmende Sonne auf der Haut spüren. Erlernen kann man die eleganten Bewegungen in speziellen Langlaufkursen.

In Obertilliach, der Osttiroler Nachbargemeinde des Lesachtales, befindet sich auch ein großartiges Langlauf- und Biathlonzentrum, wo man immer wieder Olympasieger und Weltmeister wie Ole Einer Bjørndalen auf den Loipen antreffen kann. Ebenso ist hier das Skigebiet Golzentipp zu finden, das zum Skifahren im Winterurlaub im Lesachtal genutzt werden kann. Immer noch ein absoluter Geheimtipp im Tal ist das Tuffbad, wo nicht nur in der Weihnachtszeit die köstlichen „Stockplattlan“ aufgetischt werden, eine traditionelle Lesachtaler Bauernkost. Und diese ist einfach ein nur ein kulinarischer Genuss!

Hannes Wallner, Kronen Zeitung

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