Fernwärme-Ausbau

Graz kriegt neue Leitung – Aus für Anschlussgebühr!

Steiermark
31.01.2010 11:38
Graz erhält eine neue, knapp 19 Kilometer lange Fernwärmeleitung um insgesamt 80 Millionen Euro. Um die Zahl der Hausanschlüsse zu erhöhen - auch im Kampf gegen den Feinstaub - gibt es ein neues Tarifsystem. Die Anschlussgebühren fallen in Hinkunft weg. Die Graz AG forciert langfristige Kundenbindungen.

40.000 neue Fernwärmeanschlüsse will ÖVP-Bürgermeister Siegfried Nagl in den nächsten Jahren im Großraum Graz - 25.000 in Graz selbst, 15.000 im Süden der Stadt. Um dieses Ziel zu erreichen, startet die Graz AG unter Vorstand Wolfgang Malik eine Fernwärmeoffensive.

Die Gebühren für neue Anschlüsse fallen in Hinkunft weg und werden von der Graz AG übernommen. Im Gegenzug wird ein neues Tarifmodell für die Kunden eingeführt, das ähnlich funktioniert wie jenes von Mobilfunkbetreibern. Diese, so Malik, stellten die Hardware, also die Handys, auch gratis zur Verfügung - die Kosten würden dann durch lange Kundenbindung und entsprechende Tarifgestaltung wieder kompensiert.

Malik: "Um die Kapazitäten für die neuen Hausanschlüsse zu erreichen, brauchen wir allerdings eine zweite Fernwärmeleitung vom Kraftwerk Mellach." Und die ist nun offenkundig auf Schiene. Nagl: "Mit dem Umweltminister Niki Berlakovich haben wir in Wien einen Partner gefunden, der die Zeichen der Zeit erkannt hat."

Bund soll bis zu 40 Millionen beisteuern
Die neue Fernwärmeleitung von Mellach wird etwa 80 Millionen Euro kosten - man geht im Rathaus davon aus, dass der Bund das Projekt maßgeblich fördert (bis zu 50 Prozent). Ob die restlichen Kosten für die Leitung von der Graz AG allein getragen werden müssen, oder ob ein Partner an Bord kommt, ist noch offen.

Nagl: "Da es im Bereich der Umweltzonen scheinbar keine konsensfähige Lösung gibt, müssen wir beim Hauptverursacher für den Feinstaub, dem Hausbrand, ansetzen. Lebensqualität ist für mich eine warme, leistbare Stube für alle Grazer - diese soll aber möglichst menschen- und umweltschonend zustandekommen."

Daten & Fakten

  • Hausbrand verursacht erin Drittel der Feinstaubemissionen.
  • Ein Plus von 25.000 Fernwärmeanschlüssen im Großraum Graz würde (laut einer Studie des Umweltbundesamtes) den Feinstaub um 52.000 Kilogramm und den CO2-Ausstoß um 142.950 Tonnen reduzieren.
  • Die neue Fernwärmeleitung vom Kraftwerk Mellach nach Graz ist knapp 19 Kilometer lang und kostet etwa 80 Millionen Euro.
  • Statt die Wärme, die beim Kraftwerksbetrieb erzeugt wird, ungenutzt abzuleiten, wird sie so sinnvoll genutzt.
  • 35.000 Fernwärmeanschlüsse gibt es derzeit in Graz.

von Gerald Richter, "Steirerkrone"

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