Bei OP vergessen
Wiener muss mit Nadel im Bauch weiterleben
Erneut Nadelfund im Bauch eines Patienten: Im Jänner vor zwei Jahren wurde Dirk S. in einem Wiener Spital ein Stück der Aorta ersetzt. Eine Kontrolle ein Jahr später ergab, dass in der Leistengegend eine zwei Zentimeter lange OP-Nadel vergessen wurde. Seither lebt der 52-Jährige mit dem Fremdkörper - eine neuerliche Operation wäre lebensgefährlich!
Um die Nadel herauszuoperieren, müsste man den ersten Eingriff wiederholen. Das Metallstück ist bereits vernarbt und eingekapselt, dabei kann es daher zu gefährlichen Komplikationen kommen. „Dieses Risiko wollen die Ärzte und ich nicht eingehen“, so Dirk S.
„Ich habe immer ein mulmiges Gefühl“
Ein Dilemma: Schweißausbrüche, ständige Angst, dass die Nadel ihn von innen aufspießt, und großes Unbehagen prägen sein Leben seither. „Ich kann nicht mehr als Fernfahrer arbeiten, hab immer ein mulmiges Gefühl als Vater eines vierjährigen Sohnes, dass mir der Kleine aus Versehen in den Bauch stößt und eine Katastrophe auslöst“, so der 52-Jährige. Die Familie leidet unter einem Verdienstentgang von 1500 Euro pro Monat.
Seit dem Kunstfehler mit der OP-Nadel hängt das ganze Familienglück an einem seidenen Faden. Vom Spital wurde Dirk S. nach Monaten ein Schadenersatz von 6000 Euro angeboten. „Zu prüfen ist, ob mit dieser Summe tatsächlich sämtliche Ansprüche abgegolten werden“, so der Wiener Anwalt Robert Reich-Rohrwig.
Kein Einzelfall: Zwei Tage lang hatten AKH-Ärzte - wie berichtet - eine OP-Nadel im Oberbauch von Sonja B. (35) vergessen. Nach heftigen Schmerzen wurde der Fremdkörper operativ entfernt.
Florian Hitz, Kronen Zeitung
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