Es grünt so grün...

Weiße Weihnachten gibt es heuer nur im Fernsehen

Steiermark
19.12.2018 06:10

Weiß oder grün? Jahr für Jahr ist das die spannende Frage, wenn es um den 24. Dezember geht. Wird von Frau Holle im Jahr 2018 das perfekte Weihnachtsfest geboten oder drücken vor allem die Kinder die Nase enttäuscht gegen die Fensterscheibe und schauen dabei in saftige grüne Wiesen. Meteorologe Steffen Dietz von Ubimet hat für die „Steirerkrone“ die harten und unerfreulichen Fakten parat.

Schneit es zu Weihnachten? Diese alljährlich wiederkehrende Frage hat sich ein bekanntes österreichisches Elektronikhandelsunternehmen schon 1997 zunutze gemacht und führte in damals die Schneewette ein. Diese gibt es auch im Jahr 2018 noch: Schneit es am 24. Dezember vor dem Rathaus in einer der neun Landeshauptstädte, so bekommt man mit etwas Glück den vollen Kaufpreis retour.

Große Hoffnungen auf einen unerwarteten Geldsegen sollten sich die Steirer diesmal aber nicht machen. So liegt nicht nur die Wahrscheinlichkeit für Schneefall in Graz bei null Prozent, sondern auch jene für die Schneedecke. „Die Wettermodelle haben die Milderung, die ab Freitag auftreten, in den letzten Stunden noch einmal verstärkt“, analysiert Ubimet-Meteorologe Steffen Dietz trocken.

Feucht wird es zwar am Donnerstag, da ist im ganzen Land Neuschnee möglich, „dieser wird aber schnell wieder dahingeschmolzen sein. Es stellt sich nur die Frage, wo der bereits vorhandene Schnee bis zum Heiligen Abend überleben kann“, führt Dietz weiter aus. Unter einer Seehöhe von 800 Metern wird die weiße Pracht gänzlich verschwinden, womit neben Graz, auch Graz-Umgebung, Weiz, Hartberg-Fürstenfeld, Deutschlandsberg, Leibnitz, Südoststeiermark, Leoben und Voitsberg definitiv in Grün feiern. Einige Hoffnungsschimmer gibt es dem Meteorologen nach in der Obersteiermark, wie in Mariazell. Zwar ist auch dort wegen dem Tauwetter von Neuschnee keine Spur, „aber zu Weihnachten könnte es immerhin noch Schneereste geben“, weiß Dietz.

Der heißeste Kandidat, von den größeren Ortschaften her, heißt übrigens Ramsau, wo aktuell 28 Zentimeter Schnee liegen. Noch bis Freitag profitiert die Tourismusgemeinde von der Seehöhe (1200 m), danach stellt sich aber selbst dort Tauwetter bei plus fünf Grad und Regen ein. „Der Schnee, der überlebt, wird an Heiligabend nur noch wenig winterlich wirken“, so Dietz.

Graz erneut schneefrei
Geringe Wahrscheinlichkeiten auf Schnee hat man neben dem Bezirk Liezen nur noch in Murau, Murtal und Bruck-Mürzzuschlag (siehe Grafik rechts), allerdings nur über einer Seehöhe von 700 Metern. In der Landeshauptstadt wird es 2018 zum neunten Mal in Folge grüne Weihnachten geben, „2010 sind noch sieben der neun Landeshauptstädte weiß gewesen“, bestätigt Dietz. Da keine einzige Landeshauptstadt in Österreich über 700 Meter liegt, wird eingangs erwähntes Elektronikunternehmen heuer wohl kein Geld an seine Kunden zurückzahlen müssen. Und weiße Weihnachten gibt es für Groß und Klein nur im Fernsehen bei „IceAge“ oder der „Bergweihnacht“.

Alexander Petritsch
Alexander Petritsch
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