Hart im Nehmen

Die fünf spektakulärsten Datenverluste des Jahres

Digital
29.12.2018 09:00

Daten sind meist deutlich robuster als die Geräte, auf denen sie gespeichert sind. Das zeigt der traditionelle Jahresrückblick des Datenrettungsspezialisten Kroll Ontrack, für den dieser erneut die weltweit skurrilsten, seltsamsten und verrücktesten Fälle aus seinen Laboren zusammengefasst hat. Trotz schwerer physischer Schäden: Am Ende konnten alle Daten gerettet werden.

1. Polarbär-Selfie


Der norwegische Naturfotograf Audun Rikardsen war im Inselarchipel rund um Spitzbergen (zwischen Norwegen und dem Nordpol gelegen) unterwegs, um Seebären zu fotografieren. Er hatte eine Selbstauslöser-Kamera an einem Seehund-Atemloch auf dem Eis aufgestellt und sich dann zurückgezogen, um auf das perfekte Bild zu warten. Während er wartete, näherte sich ein Polarbär, der sich neugierig der Kameraausrüstung näherte. Der Bär schnüffelte um die Kamera herum und löste eine Reihe von Bildern aus, bevor er die Kamera ins eiskalte Wasser rollte, wo sie 140 Meter in die Tiefe sank. Ein Jahr später kehrte Audun an die gleiche GPS-Position zurück und es gelang ihm und dem Team, die Kamera mit einer Unterwasserdrohne wiederzufinden. Die Speicherkarte war auf wundersame Weise noch intakt, sodass die besten Bilder wiederhergestellt werden konnten.

2. Fabrik völlig zerstört


Durch einen Großbrand wurde eine Fabrik auf Fidschi völlig zerstört. Der Schaden betrug mehrere Millionen Dollar. Trotzdem konnte aus den Ruinen eine externe Festplatte mit wichtigen Geschäftsdaten geborgen werden. Die Festplatte war wie erwartet stark beschädigt: Die Dichtungen des Antriebs waren geschmolzen, das Innere mit Staub und Schmutz verunreinigt und das Wasser korrodierte die Anschlüsse auf der Leiterplatte. Zwei Datenrettungsdienstleister versuchten, Daten von dieser Festplatte abzurufen, jedoch ohne Erfolg. Ein OnTrack-Ingenieur erkannte schließlich, dass die Schäden durch das Feuer und das zum Löschen des Feuers verwendete Wasser zwar schwerwiegend waren, die Arbeit der Dienstleister den Schaden jedoch nur verschlimmert hatte. Diese hatten die schmutzige Platte entfernt und schmutzig, stark zerkratzt und verkehrt herum wiedereingesetzt. Trotzdem gelang es am Ende, die kritischen Dateien zu extrahieren und wiederherzustellen.

3. Fall aus dem 13. Stock


Ein Kunde in Polen hatte wirklich Pech, als er von seinem Handy ein paar Urlaubsbilder auf einer Party zeigen wollte. Er stand auf einem Balkon und rauchte, als er in einem Moment der Unachtsamkeit das Telefon über das Geländer fallen ließ, 13 Stockwerke in die Tiefe. Obwohl sich das später auf dem Bürgersteig gefundene Mobiltelefon in einem recht fragilen Zustand befand, konnten 100 Prozent der Daten auf dem Gerät wiederhergestellt werden.

4. Großbrand in deutschem Vergnügungspark

Bei einem Großbrand in einem deutschen Vergnügungspark Anfang des Jahres wurde ein wichtiges internes Rechenzentrum schwer beschädigt. Neben zwei High-End-Servern wurden über 90 Festplatten eingeschickt, in der Hoffnung, dass die Daten auf diesen Festplatten gerettet werden können. Die eingetroffenen Disks waren schwer beschädigt, ihre Hüllen waren weitgehend geschmolzen und sie stanken bestialisch. Dennoch gelang es, eine vollständige Kopie aller Dateien zu erstellen und damit eine Datenbank wiederaufzubauen, die auf diesen Festplatten gespeichert war.

5. Unabsichtlich gekrümmter Bildschirm

Der Laptop eines Briten blieb zwischen Autositzen stecken. Beim Versuch, ihn rauszuholen, bog sich der Bildschirm so stark, dass er kaputtging. Doch damit nicht genug: Der Laptop kam in dieser Lage auch noch mit Wasser in Verbindung, woraufhin es einen Kurzschluss im Motherboard gab. Die SSD konnte schließlich jedoch ausgebaut und außerhalb des ursprünglichen Computers an eine von Apple entwickelte Schnittstelle angeschlossen und eingeschaltet werden. Infolgedessen wurden 100 Prozent der Daten wiederhergestellt.

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