Rapid versus Polizei

„A.C.A.B.“ – Rapid und die Wurzel des Übels

Fußball National
17.12.2018 12:27

Rapid hat es wirklich geschafft, den sportlichen Offenbarungseid mit dem 1:6 im Derby gegen den großen Rivalen Austria in den Hintergrund zu rücken. Natürlich nicht freiwillig, denn der nächste Fan-Eklat (hier geht’s zur ganzen Story und zur Erklärung des Vorfalls) wirft einmal mehr einen düsteren Schein auf den Verein. Wollte die Polizei ein Zeichen setzen, als man gut 1300 Fans stundenlang in der Kälte eingekesselt ausharren ließ? Und, wenn ja, ist das irgendwie zu rechtfertigen? Außer Frage steht, dass jeder Mensch, der Gegenstände auf Österreichs meistbefahrene Autobahn wirft, vor Gericht gestellt werden sollte. Und auf den neuesten Beweisvideos der Polizei (siehe oben), ist zu erkennen, dass dies passiert ist. Bitter ist die Reaktion von Rapid nach dem Vorfall, die einmal mehr die Wurzel des Übels aufzeigt.

Denn Präsident Michael Krammer spricht über skandalöses Verhalten der Polizei, prangert die Exekutive an. Ähnlich agierte die „Rechtshilfe Rapid“, die am Tag des Derbys auf der Plattform „twitter“ Postings wie am Fließband absetzte. Es ist übrigens auch die „Rechtshilfe Rapid“, eine Solidargemeinschaft von Fans für Fans, die Rapid-Fans unterstützt, um Strafen für „A.C.A.B.“-Transparente und Choreographien zu verhindern. A.C.A.B. ist die Abkürzung für All Cops Are Bastards. Transparente mit diesem Schriftzug sind bei den Rapid-Fans lange Standard gewesen. Nach jüngsten Gerichtsurteilen diese aber verboten.

Verschlüsselte Symbolik
Beim Europa-League-Hit am Donnerstag gab es jedoch eine Choreographie über die gesamte Tribüne mit einer verschlüsselten Symbolik (1312) und einem Spruchband darunter, wurde genau dieses „A.C.A.B.“ einmal mehr verherrlicht. Reagierte die Polizei mit der stundenlangen Einkesselung beim Derby auf diese Provokation? Das wäre verwerflich. Natürlich würde man dies niemals bestätigen. Aber der Vorwurf aus bestimmten Kreisen wird wohl stehen bleiben.

Bedenkliche Rapid-Reaktion
Absolut bedenklich ist die Reaktion von Rapid am Tag danach. Präsident Krammer, der zwar erst mögliche Böller-, Flaschen- oder Schneeball-Würfe mit „Trottelaktionen, die durch nichts zu entschuldigen sind“ entschieden verurteilte, spielte den Ball von der Abwehr in den Sturm und setzte zur Offensive an. Er attackierte verbal die Exekutive, bekam von der „Rechtshilfe Rapid“ auf twitter prompt Applaus dafür. Was denken sich so manche Rapid-Fans jetzt wohl? Erraten, A.C.A.B.!

Und da kommen wir schon zur Wurzel des Übels: Die Fans regieren leider Rapid.

Max Mahdalik
Max Mahdalik
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(Bild: KMM)



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