Nach Derby-Pleite

War‘s das mit Rapids Meister-Play-off-Ambitionen?

Fußball National
17.12.2018 10:48

Rapid wird in der Premierensaison mit dem neuen Ligamodus die Meisterrunde der besten sechs Teams aller Voraussicht nach verpassen. Statt in den Kampf um die begehrten Tickets zum Jahresabschluss voll einzusteigen, setzte es mit der historischen 1:6-Pleite im Wiener Derby am Sonntag bei der Austria zum Abschluss der 18. Runde den wohl entscheidenden Rückschlag - auch wenn sich Trainer Didi Kühbauer in Durchhalteparolen übt (siehe auch Video oben).

Rapid fehlen sechs Punkte auf den Sechsten Sturm Graz, der zudem das um 13 Treffer bessere Torverhältnis hat. Die Austria und der WAC haben sieben Zähler mehr. Vier Runden sind vor der Punkteteilung noch zu spielen. „Dass es nicht leichter geworden ist, kann sich jeder ausrechnen. Alles andere als das Punktemaximum wird uns nicht weiterhelfen“, erläuterte Rapid-Trainer Dietmar Kühbauer. Dafür müsste zum Frühjahrsstart der überlegene Tabellenführer Salzburg besiegt werden, ehe die Partien in St. Pölten und Mattersburg sowie gegen Hartberg warten.

„Starten mit großem Druck“
„Wir werden mit einem großen Druck ins Frühjahr gehen“, war sich Sport-Geschäftsführer Fredy Bickel im Sky-Interview bewusst. Sein Team konnte im Herbst nur im Cup, wo es im Viertelfinale im ersten Pflichtspiel 2019 gegen Hartberg geht, und der Europa League, wo der Aufstieg ins Sechzehntelfinale gelang, überzeugen. „Da war vieles gut, aber unsere Hausaufgabe in der Meisterschaft haben wir nicht gemacht. Natürlich wird es unglaublich schwierig, noch in die Top Sechs zu kommen“, sagte der Schweizer.

Dafür muss ein kleines Wunder her. „Es ist so, dass im Fußball manchmal die verrücktesten Dinge passieren, wir werden sicher nie aufgeben, auch wenn es jetzt ganz hart ist und enorm schmerzt“, verlautete Wirtschafts-Geschäftsführer Christoph Peschek. Alle Beteiligten wirkten geschockt. „Es wird Tage dauern, das zu verarbeiten“, meinte Bickel.

Zu Beginn besser
Rapid war zu Beginn gut im Spiel und schaffte nach dem frühen Rückstand durch Christian Schoissengeyr (22.) durch Marvin Potzmann (29.) schnell den Ausgleich. Ein Torraub-Foul von Dejan Ljubicic an Bright Edomwonyi leitete kurze Zeit später die Klatsche ein. Die Austria traf in Überzahl durch James Jeggo (35.), Christoph Monschein (36.) und Florian Klein (41.) innerhalb von sechs Minuten dreimal. „Wir haben mit unseren Fehlern der Austria in die Karten gespielt“, ärgerte sich Kühbauer.

Nach dem Seitenwechsel machten ein Eigentor von Mateo Barac (57.) sowie ein Treffer von Alon Turgeman (78.) die Rapid-Niederlage noch empfindlicher. „Man darf sich nicht so gehen lassen, das kann nicht sein, auch wenn es völlig gegen uns gelaufen ist“, sagte Bickel. Das wusste auch Kühbauer, der sagte: „Sechs Tore darf man nicht kriegen, so schaut die Niederlage ganz schlimm aus.“

Kritik am Schiri
Die Rapidler machten Harald Lechner dafür mitverantwortlich. Der Referee hatte in der zweiten Minute bei einem Foul von James Jeggo an Thomas Murg nur die Gelbe Karte gezeigt. Für Bickel und Kühbauer war es „klar rot“. „Ich denke auch, dass Fehlentscheidungen mit dazu beigetragen haben, das darf aber keine Entschuldigung sein“, sagte Rapids Sportchef. Laut ihm hätte man auch bei Rapids Ausschluss darüber diskutieren können, ob Barac auf gleicher Höhe mit Ljubicic gewesen sei.

Das Debakel war nicht die einzige negative Rapid-Nachricht. Fans hatten auf dem Weg ins Stadion laut Polizeiangaben pyrotechnische Gegenstände, Dosen und Schneebälle auf die Autobahn geworfen. Von Hunderten Fans wurde die Identität festgestellt, diese durften das Spiel auch nicht im Stadion verfolgen.

Peschek: „Unverantwortlich und sadumm“
Peschek wusste nur von vereinzelten Schneeballwürfen auf die A23. „Das ist total unverantwortlich und saudumm“, betonte der 35-Jährige. Warum daraufhin alle zum Handkuss kamen, konnte er nicht ganz verstehen. Das führte dazu, dass der Rapid-Sektor halbleer war. „Natürlich gehen uns die Fans ab, sie können uns immer nach vorne peitschen, aber das ist nicht der Grund, warum wir 1:6 untergegangen sind“, gab Kapitän Stefan Schwab zu.

In der Winterpause müssen nun Wunden geleckt werden. „Natürlich haben wir es im Kopf drinnen, natürlich nehmen wir es in die Winterpause mit“, sagte Schwab, der sich nicht mit der Tabellensituation beschäftigen wollte. Auf Kühbauer wartet in seiner ersten Winter-Vorbereitung als Rapid-Trainer viel Arbeit. „Im Frühjahr wird man definitiv eine andere Mannschaft sehen. Das kann ich Ihnen versprechen“, verlautete der Burgenländer.

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(Bild: KMM)



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