Nach Rücktritt
Magna engagiert Ex-Politiker Althaus als Lobbyisten
Der damalige thüringische Ministerpräsident selbst hatte sich bei dem Unglück schwere Kopfverletzungen zugezogen. Im März war er in Graz dafür wegen fahrlässiger Tötung zu einer Geldstrafe verurteilt worden.
Nach Wahlschlappe zurückgetreten
Nach der Landtagswahl im Herbst 2009 war der CDU-Politiker nach hohen Verlusten seiner Partei zurückgetreten, um nach eigener Aussage eine Koalition mit der SPD zu ermöglichen. Althaus wird sein noch bestehendes Mandat im thüringischen Landtag Ende April niederlegen.
"Wir brauchen vielmehr Durchlässigkeit zwischen Wirtschaft und Politik", erklärte Magna-Chef Siegfried Wolf am Freitag zu dem Engagement: Es sei "erfreulich, wenn Politiker ihre exzellenten Kontakte und Erfahrungen nach der aktiven Zeit der Wirtschaft zur Verfügung stellen und sich nicht auf Funktionärstätigkeiten zurückziehen."
Magna International engagiert seit vielen Jahren immer wieder ehemalige Politiker, aber auch andere Prominente für Aufgaben innerhalb des kanadisch-österreichischen Konzerns. So waren in Österreich zeitweilig der frühere SPÖ-Bundesgeschäftsführer Andreas Rudas und der steirische Wirtschaftslandesrat Herbert Paierl für Magna tätig.
Opposition spricht von "Lobbykratie"
Die Thüringer Linkspartei hat Althaus wegen seiner künftigen Lobbyarbeit bei Magna scharf kritisiert. "Es gehört sich nicht, dass ein ehemaliger Ministerpräsident ohne jede Karenz in eine Lobbytätigkeit wechselt", sagte Linke-Landeschef Bodo Ramelow am Freitag. "Die Menschen nennen das Lobbykratie."
Der Parteivorsitzende kritisierte besonders, dass Althaus erst Ende April sein Landtagsmandat abgeben will. Die Linkspartei werde dies in den Ausschüssen im Landtag thematisieren. Ramelow sprach sich dafür aus, bei der Übernahme einer Lobbytätigkeit eine Pause von einer Legislaturperiode vorzuschreiben.
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