Buch-Präsentation

Tierschützerin Inge Welzig über ihre sieben Leben

Tirol
16.12.2018 05:30

Vorweihnachtliche Hektik, eifrige Verkäufer und mittendrin - in aller Ruhe - eine Frau, die zuhört, lächelt, erzählt, erinnert und signiert: Inge Welzig, Tirols bekannteste Tierschützerin.

„Danke, dass Sie sich immer so eingesetzt haben“, sagt Gerda Egger während Inge Welzig ihr Buch signiert. Die Menschen, die gestern in die „Tyrolia“ in Innsbruck kamen, sprachen aus, was Tiere – zumindest nicht mit Worten – kommunizieren können. Welzig hat dem Tierschutz in Tirol ein Gesicht gegeben und Meilensteine gesetzt. Aber neben all der Liebe für die Vierbeiner, ist sie auch Kind der Nachkriegszeit, Skilehrerin, Seglerin, Abenteurerin – und vor allen Dingen ein Mensch, der wirklich sehr viel zu erzählen hat.

Von Kriegsschiffen & Co
In ihrem Buch „Meine sieben Leben“ tut sie das und schreibt von ihren Erfahrungen – auch abseits der vier Pfoten. Die können sich auch hören lassen: Von heiklen Zusammentreffen mit Kriegsschiffen auf offener See bis zur Rettung vor Menschenhändlern durch die Polizei hat die Wahltirolerin so einiges erlebt. „Es war genau diese Abenteuerlust, die Furchtlosigkeit, die mich auch die fünf Tierheime in Tirol bauen hat lassen“, erzählt sie der „Krone“. „Denke ich heute daran zurück, wird mir aber schon ein bisschen anders“, schmunzelt sie.

„Der Tierschutz hat geschlafen“
Angefangen hat alles mit einer Igel-Station – „so wurde der Tierschutzverein auf mich aufmerksam“, erzählt sie. Im Jahr 1989 landete Welzig somit im alten Landhaus, als Sekretärin für den Tierschutzverein: „Das war furchtbar langweilig, das Telefon hat vielleicht einmal in der Woche geklingelt. Der Tierschutz hat geschlafen.“

Kreative Ideen
Das sollte sich mit ihrem Einzug ändern. Mit rasanter Geschwindigkeit ließ sie Tierheime bauen, beendete grausame Bräuche wie die Verwendung von Hundefell und -Würsten beim Schleicherlaufen in Telfs oder Widder-Kämpfe im Zillertal. Ging es um das Tierwohl, war Welzig nie um eine Idee verlegen: „In Telfs bin ich zur Polizei und habe gesagt, ich gehe jetzt einbrechen – wer will mit“, schildert die Salzburgerin die angekündigte Rettungsaktion eines Hundes, der in einem Schuppen eingesperrt war. Begleitet wurde sie dabei stets von einem ganzen Heer an Schutzengeln: „Es gab schon viele brenzlige Situationen“, gesteht Welzig. Ganz so abenteuerlustig sei sie heute nicht mehr, sagt die beinahe 75-Jährige. Zudem könne sie wegen ihres 21-jährigen Katers „Bomber“ kaum das Haus verlassen. Hört man ihr aber beim Erzählen zu, fällt das schwer zu glauben.

Anna Haselwanter
Anna Haselwanter
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