Tiroler Erfindung

SchuVT: Polizei geht mit Wunderwaffe auf Einbrecher-Jagd

Tirol
29.01.2010 13:21
Die Polizei hat eine neue Waffe für den Kampf gegen Kriminelle bekommen: den automatischen Schuhsohlenvergleich per Computer - kurz "SchuVT". Dieses Programm wurde von einem Kriminaltechniker und einer Softwarefirma in Tirol entwickelt. Bisher musste der Vergleich sozusagen "händisch" durchgeführt werden. Das neue System ist nun in allen Bundesländern verfügbar.

In Tirol ist es damit gelungen, mehrere Einbruchsserien zusammenzuführen. In einem Fall gelang es, durch die Kombination von Schuhsohlenabdrücken und Werkzeugspuren insgesamt 47 Straftaten einer Tätergruppe zuzuordnen, was auch in eine Verurteilung mündete.

In einem anderen Fall wurde eine in Verdacht geratene Person entlastet, weil das System festgestellt hatte, dass es zwar zwischen ihren Schuhsohlen und einer Spur am Tatort gewisse Ähnlichkeiten, aber doch geringfügige Unterschiede gab.

Sie wäre sonst in Untersuchungshaft genommen worden. Auch in Oberösterreich berichten die Kriminalisten von zahlreichen Erfolgen durch Vergleiche von Schuhabdrücken.

Über Kamera ins System importiert
Die auf Folien sichergestellten Abdrücke werden über eine Kamera in das System importiert, auch per E-Mail übermittelte Fotos können eingespeist werden. Anschließend erfolgt im Polizeirechner eine Klassifizierung nach 15 Gruppen, die bis zu acht Untergruppen aufweisen, und das Abspeichern zusammen mit den Daten der Tat.

Zusätzlich werden die Sohlen bekannter Täter im Computer abgelegt. Jeder neu eingespeicherte Abdruck wird mit den bereits vorhandenen verglichen. Die dabei festgestellten Übereinstimmungen werden automatisch ausgeworfen und dann vom Sachbearbeiter noch einmal "händisch" überprüft.

Gutes Auge und Gedächtnis bisher nötig
Bisher wurden sichergestellte Sohlenabdrücke nur auf Papier festgehalten und gesammelt. Der zuständige Sachbearbeiter musste ein gutes Auge und Gedächtnis für alle Formen haben, um damit zur Klärung von Straftaten beitragen zu können.

Das wurde durch die steigende Zahl von Schuhabdrücken immer schwieriger. Später gab es ein erstes Computerprogramm, das aber zahlreiche "Kinderkrankheiten" aufgewiesen haben soll.

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