Trotz Zweifeln

Buchhandel und Verleger sehen iPad positiv entgegen

Elektronik
29.01.2010 10:42
Selten waren die Meinungen so geteilt über ein Apple-Produkt wie nach der Vorstellung des neuen iPad am Mittwoch. Sowohl die Buchbranche als auch Zeitschriften- und Zeitungsverleger sehen dem Tablet-PC jedoch wohlwollend entgegen - auch wenn vorerst niemand so recht von einem "Durchbruch" reden mag.

"Wir freuen uns, dass mit dem iPad von Apple nun ein weiteres Gerät auf dem Markt ist, das das mobile Lesen von E-Books attraktiv macht", erklärte der Börsenverein des Deutschen Buchhandels am Donnerstag in Frankfurt und lobte Apples Entschluss, sich für das E-Book-Standardformat EPUB entschieden zu haben.

Positiv bewertete auch Branchen-Marktführer Random House Apples angebliche neue "Wunderwaffe": "Wir begrüßen die Einführung neuer Lesegeräte, weil das den gesamten E-Book-Markt weiter befördert und natürlich auch neue und zusätzliche Leser anspricht", erklärte in München Frank Sambeth, bei Random House für neue Medien zuständig.

Ähnlich äußerte sich S. Fischer, einer der großen deutschen Publikumsverlage. Das Apple-Gerät sei ein sehr interessanter Schritt in die Zukunft, erklärte Michael Justus, kaufmännischer Verlags-Geschäftsführer in Frankfurt. "Denn es wird sich zeigen, dass die E-Books von morgen nicht einfach Buchtexte umsetzen werden, sondern multimedial gedacht werden müssen."

Zweifel an Durchsetzungskraft des iPads
Auch Zeitschriften- und Zeitungsverleger sehen mit der Einführung des neuen Tablet-Computers durchaus Chancen, am digitalen Markt neue Erlösquellen zu erschließen. Von einem "Durchbruch" mag aber noch keiner so recht reden. Der Bundesverband Deutscher Zeitungsverleger (BDZV) beobachte die Entwicklung des iPads und aller elektronischen Lesegeräte "mit großem Interesse", sagte eine Sprecherin. Man könne sich aber nicht vorstellen, "dass das iPad oder ein anderes elektronisches Lesegerät kurz- oder mittelfristig das Papier verdrängen wird".

Das Münchner Verlagshaus Hubert Burda geht davon aus, dass das iPad Druck in das Segment der elektronischen Zeitschriften und Zeitungen bringen wird. Dennoch glaubt Verlagssprecher Nikolaus von der Decken nicht, dass Zeitungen durch den Tablet-Computer nun nur noch online gelesen würden. So gebe es ähnliche Produkte wie E-Book-Reader bereits seit längerem - parallel zum Printmarkt. Von der Decken bezweifelt zudem, dass sich das iPad rasant durchsetzen wird, vor allem angesichts von Preisen ab 499 Dollar (356 Euro) aufwärts.

"Das iPad ist ein gutes Produkt zu einem guten Preis, das viele Nutzer begeistern wird", sagte hingegen ein Sprecher der Axel Springer AG. "Es überträgt die vom iPhone und iPod Touch gelernte Bedienphilosophie und die Geschäftsmodelle auf einen größeren Bildschirm. Durch die Handhabung, die größere Darstellung sowie die gute Grafikfähigkeit erschließt sich für unsere Medien ein neues Format."

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